Gelsenkirchen. Bundesliga-Profi Albert Streit klagte vor dem Arbeitsgericht gegen die fristlose Kündigung. Sein Vertrag beim FC Schalke 04 endet nach einem Vergleich Ende 2011. Über die Summe, die der Verein dem scheidenden Spieler noch zahlt, schwiegen sich die Parteien aus.
Albert Streit und Schalke 04 gehen endgültig getrennte Wege. Der Rechtsstreit um die fristlose Kündigung des 31-jährigen Fußballprofis endete Dienstag vor dem Gelsenkirchener Arbeitsgericht mit einem Vergleich. Die fristlose Kündigung, die bereits im August erfolgte, ist vom Tisch.
Albert Streit ist offiziell noch bis zum Ende des Jahres Schalker, ohne auch nur einmal vor den Ball treten zu müssen. Über die Summe, die Schalke dem scheidenden Spieler noch zahlt, schwiegen sich die Parteien aus. Es soll sich um rund 850.000 Euro handeln. Der Vertrag des Wahl-Kölners wäre erst am 30. Juni 2012 ausgelaufen. Etwa 1,8 Millionen Euro jährlich verdiente der Profi, der am 1. Januar 2008 seinen Vertrag über viereinhalb Jahre unterschrieben hatte.
Verhältnis zwischen Schalke und Streit war wohl nie gut
Nur 14 Spiele hat Streit für Schalke in der Bundesliga bestritten. Fans unterstellten dem unbequemen Profi, viel Kohle zu kassieren und auf dem Platz nur halbherzig zur Sache zu gehen. Erst allmählich nahmen die Anfeindungen der Fans ab, als Streit in der Regionalliga-Mannschaft gute Spiele hinlegte. Doch gut war das Verhältnis zwischen Schalke und Streit wohl nie. Denn als der Spieler nach einem einjährigen erfolglosen Intermezzo beim HSV nach Schalke zurückkehrte, soll Felix Magath dem Trainer des Regionalliga-Teams verboten haben, Streit aufzustellen.
Der Vorfall, der zur fristlosen Kündigung geführt hatte, spielte sich im August beim Training des Regionalliga-Teams ab. Nach dem Training hatte Trainer Bernhard Trares einige Spieler aufgefordert, ein Tor beiseite zu tragen. Dabei soll sich der Profi mit der Bemerkung „f... Dich, ich bin über 30 und trage keine Tore mehr weg“, geweigert haben. Schalke sah in der vermeintlichen Respektlosigkeit gegenüber dem Trainer einen fristlosen Kündigungsgrund.
Streit lässt seine Zukunft offen
Streit bestreitet, die Antwort so gegeben zu haben. So klagte er vor dem Arbeitsgericht auf Weiterbeschäftigung. Beim Gütetermin am 16. September kam es zu keiner Einigung. Durch die außergerichtliche Einigung bleibt offen, ob der von Schalke offensichtlich ungeliebte Spieler den Trainer wirklich beleidigt hatte. Auch seine Zukunft lässt Streit offen. Er will sich in Köln fit halten und neu motivieren: „Sollte ich wirklich weiter spielen, dann gehe ich ins Ausland.“