Gelsenkirchen. . Schalke 04 hat die jahrelange Farce um Albert Streit beendet: Der Fußball-Profi erhielt am Mittwoch die fristlose Kündigung. Anlass sei ein Vorfall im Training der zweiten Mannschaft gewesen, der 31-Jährige soll Spieler und Trainer beschimpft haben.
Laut Medienberichten erhielt Albert Streit am Mittwoch die fristlose Kündigung in Gelsenkrichen. Streit gehörte einst zum Perspektivkader "Team 2006" der deutschen Nationalmannschaft, bekam aber auf Schalke keinen Fuß auf den Boden.
Nach seiner Suspendierung durch Felix Magath 2009 kündigte er an, seinen Vertrag (bis 2012) "auszusitzen", und wurde dafür teils wüst beschimpft. Zuvor war er bereits an den Hamburger SV ausgeliehen worden.
Für Schalke II hat Streit in drei Saisons insgesamt 26 Liga-Spiele bestritten (2 Tore), zwölf mehr als für die erste Mannschaft.
Alles muss raus: Schalke 'entrümpelt' Magaths Erbe
Derzeit zieht Felix Magath mal wieder eine Schneise durch den Transfermarkt. Für den VfL Wolfsburg scheint der Meistertrainer alles einzukaufen, was nicht niet- und nagelfest ist. Bei Schalke 04 dagegen sind die Verantwortlichen noch damit beschäftigt, seine Hinterlassenschaften aufzuräumen - Magaths Erbe wird "entrümpelt".
Zuletzt erwischte es Anthony Annan. Der ghanaische Nationalspieler, eines der "Füllsel", mit denen Magath in Gelsenkirchen den Kader aufblähte, wurde an Vitesse Arnheim in die Niederlande ausgeliehen, besitzt jedoch beim FC Schalke noch einen Vertrag bis 2014 - er liegt auf Wiedervorlage.
Andere Probleme lösten sich von allein. Die Auslaufmodelle Angelos Charisteas und Ali Karimi, zwei Felix-Magath-Transfers aus der Kategorie Kopfschütteln, waren in weiser Voraussicht mit einem Vertrag bis Saisonende ausgestattet worden. Karimi spielte zweimal, Charisteas fünfmal für Schalke; Karimi spielt jetzt für Persepolis Teheran, Charisteas für Panetolikos Agrinio in Griechenland. So viel dazu. Ciprian Deac, der Rumäne, ist an Rapid Bukarest ausgeliehen, Nicolas Plestan ist ebenfalls weg, der Vertrag wurde am Saisonende gegen eine Abfindung aufgelöst.
Kein Teamgeist, keine Hierarchie, keine Spielidee
Der neue Schalke-Trainer Ralf Rangnick wusste schon, wieso er bei seinem Amtsantritt deutliche Kritik an Magath gerichtet hatte. Kein Teamgeist, keine Hierarchie, keine Spielidee, so lautete das Urteil - und viel zu viele Spieler. "Wenn alle da sind, ist ein vernünftiges Training nicht möglich", sagte er bei seiner Vorstellung. Auf dem Trainingsplatz damals herrschte ein Treiben wie auf dem Rummel. Und Volltreffer waren unter den knapp 40 Spielern, die Magath in seiner 21-monatigen Amtszeit verpflichtete, kaum. Die Liste der Magath-Flops ist also fast endlos - dennoch geht der Meistertrainer auch in Wolfsburg wieder volles Risiko. (sid)