Leverkusen. Zum zweiten Mal in Folge gewann Schalke 04 zu null - erst 5:0 in Larnaka, dann 1:0 in Leverkusen. Linksverteidiger Christian Fuchs erklärte nach dem Spiel, warum die Königsblauen jetzt so viel besser stehen.

Gefühlt ist es eine Ewigkeit her, dass der FC Schalke 04 zwei Pflichtspiele in Serie zu null gewonnen hat. Das Defensiv-Quintett Lars Unnerstall, Benedilkt Höwedes, Kyriakos Papadopoulos, Joel Matip und Christian Fuchs hat genau dies jetzt geschafft. Nach dem 5:0 in der Europa League gab es am Sonntagabend beim Champions-League-Teilnehmer Bayer 04 Leverkusen einen 1:0-Erfolg in der Bundesliga. „Die Defensive von uns war heute hervorragend“, sagte sogar Trainer Huub Stevens. „Super.“

Also haben die Königsblauen ihre Hintermannschaft, die Huub Stevens' Lieblings-Null regelmäßig schaffen kann, gefunden? Der Schalker Trainer hätte ja zum Beispiel sagen können, dass Lars Unnerstall bei seinem zweiten Bundesliga-Einsatz ein sehr sicherer Rückhalt zwischen den Pfosten gewesen sei oder Joel Matip als Innenverteidiger eine Klasse-Partie gezeigt habe.

Nein. Das ging damals schon nicht, als Huub Stevens Schalkes Trainer war. Und das geht doch auch 2011 nicht.

Huub Stevens lobt die gesamte Mannschaft

Es muss nämlich die Mannschaft gelobt werden, Huub Stevens muss die gesamte Mannschaft loben. Und dabei fallen dann doch sogar auch einzelne Namen, mit denen jedoch kaum jemand gerechnet hatte. „Haben Sie gesehen“, fragte der 57-Jährige, „wie Raúl die Passwege zugemacht hat, wie viel er gelaufen ist? Und auch Klaas-Jan Huntelaar ist sehr viel gelaufen.“

Daran liegt es also, dass die Schalker Viererkette, in der Christoph Metzelder in diesen Tagen keine Rolle zu spielen scheint und in der Kapitän Benedikt Höwedes nur noch als rechter Verteidiger gebraucht wird, so sicher auftritt? „Wir haben die Leverkusener im Griff gehabt, alle haben gut gearbeitet“, sagte Sportdirktor Horst Heldt.

Die Erklärung für den Fortschritt in Schalkes Defensive lieferte nach dem sechsten Bundesliga-Saisonsieg aber der Kapitän der Nationalmannschaft Österreichs, über dessen Qualitäten oder Nicht-Qualitäten in der Fußball-Arbeit nach hinten auch schon oft diskutiert worden ist. Es habe Gespräche gegeben, sagte Christian Fuchs. Mit welchem Ergebnis? „Dass wir mehr als Team verteidigen und nicht jeder für sich alleine. Wir haben nicht zu viel zugelassen.“

Klar: Auch Christian Fuchs musste am Sonntagabend die Frage beantworten, was er denn von seinem neuen Torwart Lars Unnerstall halte. Und das Kompliment für den 21-jährigen Schlussmann hätte wohl schöner nicht ausfallen können. „Er hat uns den Sieg schon festgehalten“, sagte der 25-Jährige. „Er bringt alles mit und hat eine gute Figur abgegeben.“ Also muss Timo Hildebrand warten? „Ich sehe keinen Grund zu wechseln.“ Aber wie auch Trainer und Sportdirektor sagte Christian Fuchs, dass es notwendig sei, drei Torhüter zu haben.

Christian Fuchs spricht von "Dramatik zum Schluss"

Zu der Partie in der BayArena hatte Christian Fuchs auch noch etwas zu sagen, und das klang, nachdem Trainer Huub Stevens von einem richtig guten Bundesliga-Spiel gesprochen hatte, etwas merkwürdig: „Wir können zufrieden sein, aber es war kein schönes Spiel. Es hat von seinen Emotionen gelebt – und von der Dramatik zum Schluss.“

Mehr Dramatik gäbe es auch an der Tabellenspitze, wenn der FC Schalke 04 nicht am Samstag vor einer Woche mit 1:2 gegen den 1. FC Kaiserslautern verloren hätte. Dann nämlich, also wenn es einen Sieg gegeben hätte, betrüge der Rückstand auf den FC Bayern München gerade mal ein mickriges Pünktchen – und der Vorsprung auf Borussia Dortmund zwei.