Aus Schalker Sicht lief der in der Veltins-Arena ausgespielte T-Home-Cup enttäuschend. Mit den zwei Niederlagen am Samstag gegen den VfB Stuttgart und am Sonntag gegen den FC Bayern München (1:2) und dem damit verbundenen letzten Platz im Turnier war Trainer Felix Magath nicht so recht zufrieden.
„Ich kann jetzt noch nicht exakt sagen, wie das Leistungsvermögen der Mannschaft ist oder sein wird”, erklärte er. Dennoch gibt es sicherlich schon eine Reihe von Erkenntnissen auf dem Spielfeld, aber auch daneben. Und da Felix Magath als ein Mann des klaren Wortes gilt, ist er auch bereit, diese zu formulieren. Die bitterste trifft wohl Gerald Asamoah, der an beiden Spieltagen als einziger Spieler nicht zum Kader gehörte, und zwar aus Leistungsgründen.
„Er macht ein spezielles Training”, begründete Felix Magath zunächst, und er tat, als sei es das Normalste von der Welt. Dass das aber nicht so ist, wird schon aus Asamoahs Einzelstellung deutlich, aber auch aus des Trainers Begründung. „Konditionell ist er wohl gut drauf”, sagte Magath, der aber auch starke Defizite sieht. „Wenn Asa in einem Bereich nicht so gut ist, muss er eben extra arbeiten. Das gilt für jeden Spieler.”
Im Moment gilt das aber nur für Gerald Asamoah, und deshalb kann man schon sagen, dass die Zeichen bei dem dienstältesten Schalker Spieler, „Asa” spielt seit 1999 in der ersten Mannschaft, auf Abschied stehen. Zumal der 30-Jährige, der einen Vertrag bis 2011 hat, schon zu Beginn der Vorbereitungen über seine Situation gesagt hatte: „Ich mache die Vorbereitung mit, und dann werde ich sehen, was ist.” Der Ist-Zustand im Moment ist der Tribünenplatz als fünftes Rad am Schalker Sturmwagen, der im Moment zumindest mit Jefferson Farfan und Kevin Kuranyi sowie mit Halil Altintop und Vicente Sanchez fährt.
Felix Magath sagte nach dem Turnier am Wochenende zwar auch, dass es noch viel zu früh sei, schon von einem Kampf um Stammplätze zu reden. „Es ist jetzt die Zeit, einfach auch mal einiges zu probieren. Und die Zeit nehme ich mir auch”, sagte er. So versuchte er es zum Beispiel im ersten Spiel gegen den VfB Stuttgart im Mittelfeld mit nur einem defensiven Spieler innen (Heiko Westermann) und zwei offensiven außen (Jan Moravek und Lewis Holtby) hinter dem davor agierenden Ivan Rakitic. Am Sonntag gegen die Bayern versuchte sich auch Danny Latza. „So in der Bundesliga zu spielen, ist vielleicht ein zu großes Risiko” sagte Magath, „aber ich wollte es trotzdem einmal testen.”
Apropos Mittelfeld: Dass ein echter Regisseur fehlt, der das Schalker Spiel entscheidend prägen kann, wurde beim T-Home-Cup deutlich. Kaufen können die Schalker einen solchen Spieler wohl nicht, also muss Magath in erster Linie auf die Zukunft setzen. Die Gegenwart ist mit jungen Spielern bestückt, eben mit Moravek (19), Holtby (18), Latza (19) und vielleicht schafft es ja auch noch Ivan Rakitic (21). „Von heute auf morgen ist selten ein junger Spieler groß geworden”, sagt Felix Magath. „Talent reicht nicht immer sofort zur Bundesligaspitze. Jüngere Spieler sind eben noch teilweise überfordert. Das zum Beispiel ist eben eine wichtige Erkenntnis vor der Saison.”
Aber natürlich gab es für Schalkes neuen Sportlichen Leiter nicht nur Grund zur Kritik. Er habe auch gute Ansätze gesehen, sagte Felix Magath: „Aber es ist noch zu früh, verlässliche Aussagen über bestimmte Positionen zu machen. Das wird sicher auch noch einige Tage dauern.”