Mainz. Horst Heldt verglich das Schalker Spiel in Mainz mit dem Wetter: erst pfui, dann hui. Der Sportdirektor schöpft aus dem Sieg Hoffnung für das Rückspiel gegen Helsinki, doch das Auftreten in der ersten Halbzeit gefiel ihm gar nicht.
Hand aufs Herz: Haben Sie sich in der Halbzeit schon Begründungen für die nächste Blamage ausgedacht?
Horst Heldt: Ein Spiel dauert mehr als 45 Minuten. Wenn man 0:2 zurückliegt, ärgert es einen, auch die Art und Weise. Wir hätten mehr Galligkeit bei Standardsituationen an den Tag legen müssen, so wie in der zweiten Halbzeit. Da war es besser. Nun ist es ein toller Tag geworden. Die Mannschaft hat eine Energieleistung gezeigt und über 90 Minuten mehr investiert. Das war ein sehr schöner Spielfilm, ist aber nicht immer möglich. Wir machen uns manchmal zu sehr das Leben schwer.
Am Donnerstag steht das Rückspiel in der Europa League gegen Helsinki an. Was für eine Bedeutung hatte der Spielverlauf?
Heldt: Es ist wichtig, das Gute herauszuarbeiten. Jeder hat sich verausgabt. Es ist wichtig für Donnerstag, dass wir wissen, dass man dieses Ergebnis aufholen kann.
Jefferson Farfan hat nach seiner Einwechslung überragend gespielt – Sie warten aber noch auf seine Vertragsverlängerung. Haben Sie das Angebot noch in der Kabine erhöht?
Heldt (lacht): Ich war noch gar nicht in der Kabine… Es ist wichtig, dass Jeff wieder auf Touren kommt. Er strahlt Gefahr aus, die Gegenspieler haben Respekt. Es ist aber nicht neu, dass wir versuchen, den Vertrag zu verlängern.
Raúl hat vor dem Spiel erklärt, dass er beim FC Schalke 04 bleibt – nach einem Gespräch mit Ihnen. Wie erleichtert sind Sie jetzt?
Heldt: Zum Glück ist das Thema jetzt geklärt und es können keine neuen Spekulationen entstehen. Es war alles wie das Wetter heute: Am Morgen gab es erst ein Gewitter – und jetzt scheint die Sonne.