Gelsenkirchen. Schalke behauptet, Raúl nicht mit nach Finnland genommen zu haben, weil man ihm das Spiel auf Kunstrasen nicht zumuten wollte. Mit dieser Begründung hätte S04 gute Chancen beim Comedy-Preis. Klar ist: Schalke will Raúl loswerden. Ein Kommentar.
Einige schöne andere Begründungen waren auch noch im Angebot. Flutlicht schadet seiner alternden Haut. Im hohen Norden raubt ihm die helle Nacht den Schlaf, den er zur Regeneration dringender benötigt als die Jungen. Schalke hat sich aber dafür entschieden, zu behaupten, Raúl nicht mit nach Helsinki genommen zu haben, weil man dem 34-Jährigen das Spiel auf Kunstrasen nicht zumuten wollte. Das ist nämlich doller witzig.
Sollte es also nicht zu einem Titel auf den weiten Echt- und Kunstfeldern des Fußballs reichen: Beim deutsche Comedy-Preis hätten die Königsblauen gute Chancen. Wahrscheinlich ist allerdings, dass sie die gar nicht nutzen wollen. Im Gegenteil. Sie wollen ja, dass ihnen die Nummer ernsthaft abgekauft wird. Und darin drückt sich schon Überheblichkeit gegenüber den Konsumenten aus. Kunstrasen? Wollen die uns verarmleuchtern?
Raúl wird gegen Helsinki nicht antreten, weil er nach diesem Einsatz für andere Klubs international nicht mehr zu verwenden wäre. Damit ist klar: Schalke will den Ex-Weltstar loswerden. Und mal abgesehen von den Münchhausen-Geschichten darf der Klub das wollen. Er muss anschließend nur auch tapfer das Raúl-Päckchen mit seinen bedeutenden Gewichtsvariablen tragen: Siegt Trainer Ralf Rangnick ohne den Stürmer, wird es federleicht sein. Verliert er, wird es ihn zu Boden reißen. Und auszuschließen ist, dass es sich bei diesem Boden um butterweichen Kunstrasen handeln würde.
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