Gelsenkirchen. . Kölner Fans haben am Samstag mit Urin gefüllte Becher auf Schalker Stadionbesucher geworfen. Schalke ist empört - und will den Tätern für drei Jahre ein bundesweites Stadionverbot plus Hausverbot in der Arena auf unbestimmte Zeit erteilen.
„Wir sind beschämt und empört“, sagt Schalke-Sprecher Thomas Spiegel. Beim Bundesligaspiel Schalke 04 gegen den 1. FC Köln flogen aus dem Kölner Fanblock zwei mit Urin gefüllte Bierbecher in Richtung Schalker Fans. Ein Zeuge berichtete der Polizei sogar von weiteren Fäkalien, die samt Becher in die Menge flogen. Spiegel bezeichnet das als „absolut unwürdiges Verhalten“.
Die Tatverdächtigen wurden von der Stadionkamera „beweissicher“ festgehalten. Sobald die Ermittlungen der Polizei abgeschlossen sind, drohen ihnen scharfe Konsequenzen. „Sie erhalten für drei Jahre ein bundesweites Stadionverbot und auf unbestimmte Zeit Hausverbot in der Veltins-Arena. Letzteres wird sicher länger als drei Jahre aufrecht erhalten“, plant Thomas Spiegel.
Das Stadionverbot war am Dienstag bereits von den Fanbeauftragen der beteiligten Vereine gefordert worden. Sollten die Becher-Werfer Mitglieder des 1. FC Köln sein, forderte der Kölner Fan-Vertreter sogar den Vereinsausschluss.
Um in Zukunft Ekel-Aktionen wie den Urin-Becher-Wurf zu vermeiden, will Schalke versuchen, solche Verstöße früher zu erkennen. „Doch setzen wir ebenso auf einen Selbstregulierungsprozess in den Fankurven“, so Spiegel. Dass sich der Fanbeauftragte des 1. FC Köln bereits von den Werfern distanziert hat, geht in die richtige Richtung. Auch sonst vermeldet der Schalke-Sprecher für ihn positive Rückmeldungen: „Wir haben sehr viele Zuschriften von Fans des 1. FC Köln erhalten, die sich entsetzt von diesen Vorfällen distanziert haben.“