Gelsenkirchen. Schalkes Aufsichtsratsvorsitzender Clemens Tönnies sieht Schalke finanziell auf einem guten Weg. Nach einem schwierigen Jahr und der Enttäuschung mit Felix Magath hofft der Schalke-Boss mit der neuen Führung auf eine ruhigere Saison.
Schalke-Boss Clemens Tönnies bringen selbst die 216 Millionen Euro Verbindlichkeiten nicht aus der Ruhe. "Wir haben als Gegenwert die Arena, das Trainingsgelände, die Mannschaft", sagte der Aufsichtsratsvorsitzende des Fußball-Bundesligisten und Pokalsiegers Schalke 04 dem kicker. Für den Schuldenabbau seien keine zusätzlichen Einnahmen aus dem internationalen Geschäft notwendig: "Wir haben eine hervorragende Entwicklung im Bereich Marketing und Merchandising. Dazu kommen Einnahmen durch das eigene Stadion." Das Stadion sei 2017 oder 2018 abbezahlt.
Zweites Jahr mit Magath sehr schlecht
Nach einem schweren Jahr mit großen internen Querelen sieht Tönnies der Zukunft optimistisch entgegen. "Viele Gräben sind jetzt zugeschüttet", sagte der 55-Jährige. Auch mit der Zusammenarbeit mit den Führungsfiguren Horst Heldt und Peter Peters ist er "hochzufrieden".
Schlechter kommt der im März entlassene Trainer Felix Magath weg. "Erstes Jahr gut. Zweites Jahr sehr schlecht", sagte Tönnies trotz des Einzuges in das Viertelfinale der Champions League und des Erreichens des DFB-Pokalfinales unter Magath. Unter Nachfolger Ralf Rangnick schafften die Knappen den Einzug in das Halbfinale der Königsklasse und holten den DFB-Pokal.
Magath hatte in der Spielzeit 2009/10 mit dem Revierklub sensationell die Vize-Meisterschaft errungen. Im Jahr darauf reichte es nur für den 14. Rang. Doch von sportlich mageren Zeiten lässt sich Tönnies nicht entmutigen. "Wenn es schön ist, dann will ich nicht weg. Und wenn es schlecht läuft, dann kann ich nicht weg", sagte der seit 2001 amtierende Aufsichtsrats-Boss.
Tönnies von Magath menschlich enttäuscht
Auch auf menschlicher Ebene zeigte er sich von Magath, jetziger Coach des VfL Wolfsburg, enttäuscht. "Er hatte ein tolles erstes Jahr, dann ist er in Urlaub gefahren und als ein völlig anderer Mensch wiedergekommen", sagte er. Zum Bruch mit dem Coach sei es nicht zuletzt durch dessen Umgang mit Heldt gekommen, erklärte Fleisch-Unternehmer Tönnies.
Das Kapitel Magath dürfte damit abgeschlossen sein. Ebenso wie der Fall Mesut Özil (Real Madrid), der ein "großes Missverständnis" war. Anders ist die Sache beim zu Bayern München abgewanderten Nationaltorwart Manuel Neuer gelagert. Tönnies glaubt, dass der Fußballer des Jahres "irgendwann mal nach Schalke zurückkehrt". (sid)