Freiburg. . Schalke gewann in der ersten Pokalrunde mit 11:1 gegen Teningen - und feierte den höchsten Sieg aller Vereine. Deshalb dürfen die Schalke-Profis im Training machen, was sie wollen. Das hat Trainer Ralf Rangnick versprochen.

Klaas-Jan Huntelaar stand in den Katakomben des Freiburger Stadions und grinste sich einen. Denn Schalkes Profis hatten mit dem 11:1-Sieg in der ersten Pokalrunde beim FC Teningen eine Wette gegen ihren Trainer gewonnen. „Wir wollten den höchsten Sieg aller Vereine in der ersten Runde erzielen“, verriet Huntelaar, und weil kein anderer Verein höher als mit 11:1 gewonnen hatte, muss Ralf Rangnick nun wohl oder übel eine Schuld einlösen. Denn Rangnick habe für den höchsten Sieg vorab eine Belohnung ausgesetzt: „Der Trainer hat versprochen, dass wir jetzt einen Tag im Training machen können, was wir wollen“, sagte Huntelaar. Auf dem Programm wird in dieser Woche deswegen nun wohl einmal Fußballtennis oder ähnliches stehen – auf jeden Fall soll es den Profis Spaß machen.

Schalke war gegen die tapferen Amateure des FC Teningen auf Rekordjagd – aber nicht alles klappte wie erhofft. Denn auch Huntelaar hatte sich noch mehr als seine vier Treffer vorgenommen, mit denen er Schalkes bester Schütze war. Der Holländer wollte mindestens sechs Tore schießen, um den Uralt-Rekord des einstigen Bayern-Torjägers Carsten Jancker zu brechen, der einmal in einem Pokalspiel sechsmal getroffen hatte. „Schade, dass es nicht geklappt hat, aber in der zweiten Halbzeit hatten wir nicht mehr so viele Chancen“, sagte Huntelaar. Vor der Pause hatte er drei Treffer erzielt, nach dem Wechsel nur noch einen. „Aber vier Tore und ein Assist sind nicht schlecht“, urteilte der holländische Torjäger über sich selbst. Die weiteren Treffer waren auf das Konto von Raul, Holtby und Gavranovic (je 2) sowie Papadopoulos gegangen.

Für Trainer Ralf Rangnick waren die vier Treffer von Huntelaar in Teningen „eine normale Quote“. Er sagte: „Dass er im 16-er Qualitäten hat und Tore macht, ist ja bekannt.“ Aber Rangnick hofft natürlich, dass dieser Viererpack für den „Hunter“ nun der Startschuss war, um in dieser Saison in der Bundesliga wieder ähnlich loszulegen wie in der vergangenen Saison, als Huntelaar in den ersten Spielen Tore am Fließband produzierte, ehe er in ein Formtief rutschte. Am Ende langte es für Huntelaar in der Bundesliga nur zu acht Toren – das war unterm Strich eine eher bescheidene Zahl für einen Stürmer seiner Klasse, auch wenn Huntelaar einige Wochen verletzt ausfiel und deswegen nur 24 Bundesliga-Spiele mitmachen konnte. Dieses Jahr sollen es auf jeden Fall mehr Treffer werden: „Ich habe mir keine genaue Zahl vorgenommen“, sagte er in Freiburg, „aber zweistellig soll es sicher werden.“

Er glaubt, dass ihm der forschere Offensivfußball, den Rangnick in Zukunft spielen lassen will, letztlich zugute kommen wird, weil sich die Mannschaft dadurch mehr Chancen erspielen soll. Dass mit Ciprian Marica jetzt noch ein zusätzlicher Stürmer verpflichtet wurde, jagt ihm keine Angst ein: „Ich mache mir keine Sorgen um meinen Stammplatz.“ Sein Argument sind: „Es ist wichtig, sich in jedem Spiel zu zeigen und da zu sein.“

Auch wenn es nur im Pokal gegen einen Amateurverein ging: Schalke fühlt sich für den Bundesliga-Start gerüstet. Aber die wirkliche Nagelprobe, die erfolgt erst am nächsten Samstag in der Bundesliga in Stuttgart.