Gelsenkirchen. . Bei Marcelo Bordons Abschiedsspiel wurde Dede ausgepfiffen. Dabei hatte der ehemalige Schalke-Kapitän Bordon Dede für sein Team „Marcelo & Friends“ eingeladen. Deshalb hätten die Schalker Dede nicht auspfeifen dürfen.
Ganz und gar nicht außergewöhnlich ist es, dass die Fans des FC Schalke 04 einen Spieler Borussia Dortmunds auspfeifen – eigentlich alle dieser Spieler. Klar: Das gehört zur Fußball-Bundesliga, das gehört zum Revierkampf. Und es hat auch niemand in der Vergangenheit darüber philosophiert, dass Dédé bei seinen Auftritten in der Veltins-Arena ausgepfiffen worden ist – ebenso wenig wie es jemanden nur ansatzweise wunderte, dass es die BVB-Anhänger in ihrem Signal-Iduna-Park mit Gerald Asamoah oder Kevin Kuranyi genauso taten.
Am Rande: Dieses Trio hat sich am Samstag beim Abschiedsspiel von Marcelo Bordon ausgezeichnet verstanden; Dédé sprang Kevin Kuranyi sogar in die Arme.
Jener Dédé also, ein Dortmunder Idol, wurde am Samstag von den Schalke-Freunden in der Nordkurve bei jedem Ballkontakt mit einem Pfeifkonzert bedacht.
Das war Respektlosigkeit in Vollendung ausgelebt.
Nur für alle, die es nicht begriffen haben: Es war das Abschiedsspiel für Marcelo Bordon, und der ehemalige Schalker Kapitän hatte genau diesen Leonardo de Deus Santos eingeladen – und zwar für sein Team, für das Team „Marcelo & Friends“. Das heißt auf deutsch: Marcelo & Freunde. Marcelos Freund(e) also. Und genau deshalb hätten die Schalker Fans die Größe aufbringen müssen, Dédé nicht auszupfeifen. Zumindest nicht an diesem Abend.