Sellin. . Eigentlich ist er fast wie ein weiterer Schalker Neuzugang: Christoph Moritz meldet sich nach einem Seuchenjahr wieder fit im Training zurück. Zuletzt war der 21-Jährige im Wintertrainingslager am Ball.

Der Dienstag im Schalker Trainingslager auf Rügen war für Christoph Moritz fast so, als würden Weihnachten und Ostern auf einen Tag fallen: Als beim Vormittagstraining die Bälle auf den Platz kamen, da durfte er zum ersten Mal nach fast einem halben Jahr wieder Fußballspielen. „Ein schönes Gefühl“, schmunzelte der 21-Jährige danach, „der Ball hat mir in der ganzen Zeit in der Reha doch sehr gefehlt.“

Moritz war zuletzt im Wintertrainingslager am Ball – kurz danach fiel er aufgrund von Beschwerden im rechten Knie viel länger aus, als dies zunächst angenommen wurde. Die Ärzte diagnostizierten ein so genanntes Patellasehnenspitzen-Syndrom – eine schmerzhafte Entzündung im Knie, die zunächst konservativ behandelt wurde. Doch als keine dauerhafte Besserung eintrat, wurde er Ende Mai bei Dr. Ogon in Freiburg operiert – seither hat man die Beschwerden im Griff. Und Moritz darf endlich wieder auf den Platz.

Die Operation war der Abschluss eines echten Seuchenjahres: Im Oktober zog er sich einen Jochbeinbruch zu – damit durfte er wenigstens noch mit einer Schutzmaske spielen. Wenige Wochen später kugelte er sich dann im Training die Schulter aus – damit war die Hinrunde für ihn beendet. Und dann traten in der Rückrunden-Vorbereitung die Knie-Probleme auf. Moritz, der im Sommer 2009 eine der Entdeckungen von Felix Magath war und in seinem ersten Profi-Jahr gleich zum Stammspieler avancierte, erlebte in der zweiten Saison auch die Schattenseiten.

Jetzt ist er wieder da – und damit hat Schalke ein kurioses Trio beisammen: Denn durch die Rückkehr von Lewis Holtby und die Verpflichtung von Marco Höger tummeln sich nun mit Moritz insgesamt drei ehemalige Spieler von Alemannia Aachen bei Schalke. Zuletzt spielten alle drei in der A-Jugend der Alemannia zusammen: Holtby auf der Zehn, Moritz und Höger auf der Doppel-Sechs. In Schalke werden die ehemaligen Jugend-Freunde Moritz und Höger nun zu Konkurrenten im Kampf um einen Platz im Mittelfeld.

Knappen gegen Knappen

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Doch für Moritz zählt zunächst vor allem, dass er überhaupt wieder fit ist. Schalkes medizinische Abteilung hatte ihm angeboten, dass er zunächst noch etwas kürzer treten kann, doch Moritz machte auch das Zirkeltraining am Dienstagabend voll mit. „Nach fünf Monaten freut man sich wieder auf Muskelkater“, sagt der Dauerrenner.

Ein wenig hat er sich freilich doch verändert: Moritz ist längst nicht mehr so hager und schmächtig wie früher - in den zwei Jahren auf Schalke hat er fast zehn Kilo an Muskelmasse zugenommen. Zuletzt in der Reha waren es wieder drei Kilo – die Zeit ohne Ball hatte also doch ihr Gutes…