Gelsenkirchen. Jeder der Schalker Bundesligaprofis sagt, dass bis zum Bundesligastart noch vier Wochen Zeit seien. Aber im Training sieht man, dass der Kampf um die Stammplätze bereits in vollem Gange ist. „Jeder hängt sich voll rein, jeder fängt bei Null an”, sagt Halil Altintop.

Er hat beim neuen Trainer Felix Magath im Moment gute Karten. „Im Moment vielleicht”, sagt Altintop, den Magath lobte, weil er in guter Verfassung aus der Sommerpause gekommen war. Derzeit lässt der Coach den türkischen Nationalspieler meist in der Anfangsformation spielen. Aber so ganz traut Halil Altintop dem Braten nicht: „Was habe ich davon, wenn ich heute denke, ich bin dabei, und in vier Wochen ist dann plötzlich alles anders.”

Die Skepsis ist berechtigt, denn nach Lage der Dinge wird die Schalker Spielformation wohl auf 4-4-2 umgestellt. In diesem System wären also nur zwei Plätze für fünf Stürmer frei. Zu denen gehört Halil Altintop, denn er sagt: „Ich glaube schon, dass der Trainer mich vorne im Sturm sieht.” Im Mittelfeld hat der 26-Jährige ja auch schon gespielt, aber am liebsten spielt er wohl in vorderster Front. Halil Altintop hütet sich allerdings, von seiner Lieblingsposition zu sprechen. „Ich habe in den letzten Jahren gelernt, dass es keine Lieblingsposition gibt.”

Derzeit bildet meist Altintop mit Jefferson Farfan das Schalker Sturmduo. Trainer Felix Magath testet zwar mitunter auch andere Besetzungen, aber es scheint, dass Kevin Kuranyi, Vicente Sanchez und Gerald Asamoah derzeit ein Stückchen außen vor sind. Kann sein, dass Magath zum Beispiel Kuranyi nur kitzeln will, aber der Schalker Torjäger der vergangenen Spielzeiten kann nicht darüber lachen. „Einmal trägt der das rote Leibchen, und dann ein anderer”, sagt Altintop. „Im Moment habe ich es, und will es natürlich auch behalten. Dass andere mir das wegnehmen wollen, ist mir klar”, sagt Halil Altintop.

Der Dritte der Torjägerliste 2005/06 (20 Tore), damals spielte er noch für den 1. FC Kaiserslautern, ist trotz der harten Trainingstage in den letzten Wochen guter Dinge. „Ich fühle mich glücklich”, sagte er gestern nach dem Vormittagstraining im roten Trikot. „Mein Vertrag läuft am Saisonende aus, und ich habe einen Trainer, der mich für die Zukunft fit macht.” Das, so glaubt Halil Altintop, ist eine gute Ausgangsposition für seine weitere Karriere. Über eine vorzeitige Vertragsverlängerung hat zwar bisher noch niemand mit ihm gesprochen, aber das scheint nicht vorrangig. „Eigentlich will ich in Schalke weitermachen. Ich komme aus Gelsenkirchen und will auch hier bleiben”, sagt er hoffnungsfroh.

Auch andere Spieler sind hoffnungsfroh

Hoffnungsfroh sind auch andere Spieler, die Magath derzeit für die erste Formation testet. Selbst der fast schon ausgemusterte Albert Streit spielt da plötzlich wieder eine Rolle. Er agierte gestern zusammen mit Heiko Westermann als Sechser und Lewis Holtby im Mittelfeld, in dem Ivan Rakitic den offensiven Part hinter Halil Altintop und Jefferson Farfan hatte. In der Vierer-Abwehrkette spricht alles für Rafinha, Benedikt Höwedes, Marcelo Bordon und Levan Kobiashvili.