Sollten Sie zufällig für Montag einen Ausflug zum Schalker Training geplant haben: Sie können sich den Weg sparen. Felix Magath spendierte nach der guten Leistung beim 2:1-Sieg am Samstag im Testspiel bei Rapid Wien zum ersten Mal zwei freie Tage hintereinander.
Erst am Dienstag geht es weiter. „Das stand aber schon vorher fest”, lächelte Magath - es sei keine Belohnung für den Sieg gewesen. Eher wohl für die gute Arbeit zuvor im Trainingslager in Herzlake.
Noch am Samstagmorgen gab es in Herzlake eine stramme Laufeinheit, dann ging es mit dem Flieger nach Wien zum Jubiläumsspiel anlässlich des 110. Geburtstags von Rapid. Und in Wien wurden die Schalker mehr gefordert, als zuvor erwartet. Es war vor ausverkauftem Haus im Hanappi-Stadion eine Stimmung wie in einem Europapokalspiel. „Ich hätte nicht gedacht, dass wir ein so tolles Jubiläumsspiel sehen würden”, sagte Magath: „Beide Mannschaften haben ein hohes Tempo vorgelegt.”
Rapid war in der 27. Minute durch Torjäger Erwin Hoffer, der aus stark abseitsverdächtiger Position traf, in Führung gegangen. Schalke glich nach 38 Minuten durch einen von Ivan Rakitic verwandelten Foulelfmeter aus (Rapid-Torwart Payer an Farfan). Den Siegtreffer erzielte in der 51. Minute der zur Pause eingewechselte Kevin Kuranyi. Für Schalke hatten danach noch Kuranyi und Sanchez gute Chancen, während Wien in der Schlussphase mächtig auf den Ausgleich drückte, aber einige Male am guten Mathias Schober scheiterte. Unterm Strich ein richtig gelungener Test gegen den österreichischen Vize-Meister, der in der Vorbereitung schon ein gutes Stück weiter ist, weil für Rapid am Donnerstag bereits ein Qualifikationsspiel zur neuen Europa League ansteht.
Schalke spielte vor allem schneller nach vorn als zuletzt - darauf legt Magath viel Wert. Einen guten Eindruck hinterließ dabei der von Alemannia Aachen geholte Wirbelwind Lewis Holtby, der sich ständig anbot und die Bälle forderte. „Er war eigentlich fast zu viel unterwegs”, sagte Magath mit Blick auf Holtbys hohen Aufwand: „Aber so stelle ich mir einen jungen Spieler vor, dass er selbst läuft und nicht die Alten laufen lässt.” Von den vier eingesetzten Stürmern hinterließ Jefferson Farfan in der ersten Halbzeit den besten Eindruck. Aber auch Vicente Sanchez zeigte später, dass er es in Schalke noch mal wissen will.
Wien war für Schalke auf jeden Fall eine Reise wert. Magath war zum ersten Mal richtig zufrieden und sagte nicht nur als höflicher Gast: „Beide Mannschaften haben gezeigt, dass sie in ihren Ligen eine gute Rolle spielen können.” Immerhin eine erste, optimistische Prognose.
Rapid Wien
FC Schalke 04 1:2 (1:1)
Tore: 1:0 Erwin Hoffer (26.), 1:1 Ivan Rakitic (38., Foulelfmeter), 1:2 Kevin Kuranyi (51.)
FC Schalke 04: Schober – Rafinha (75. Pachan), Höwedes, Bordon (46. Zambrano), Kobiashvili – Moravek (46. Latza), Westermann, Rakitic (65. Grossmüller/86. Stevanovic), Holtby (75. Pliatsikas) – Farfán (46. Kuranyi), Altintop (46. Sanchez).