Essen. Trotz der 1:4-Klatsche bei Manchester United war Schalkes Leistung in dieser Champions-League-Saison beeindruckend. Denn die Schalker spielten gegen die Bonzen Europas - auch gegen die B-Bonzen von ManUnited. Ein Kommentar.
Das Stadion Old Trafford wird „Theater der Träume“ genannt. Als Schalke am späten Mittwoch zu Gast war, hat der große Trainer-Regisseur Sir Alex Ferguson aber das gemacht, was auch am ganz realen Theater passieren kann, wenn ein Auftritt für nicht allzu wichtig befunden wird. Er hat die ersten Rollenbesetzungen gegen die zweiten ausgetauscht. Und zwar in neun von elf möglichen Fällen.
Haben die Schalker deshalb eine Riesenchance ausgelassen, das Finale der Champions League doch noch zu erreichen? Hätten sie Fergusons Winkelzug als Respektlosigkeit entlarven und abstrafen müssen? Gemach, gemach. Auf der realen britischen Bühne hätte Fergusons Wechselspiel einst ungefähr diese Anmutung gehabt: Der legendäre Mime Sir Laurence Olivier wird vom legendären Mimen Sir Alec Guinness vertreten.
Laut transfermarkt.de muss nämlich ein Klub, der sich allein die neun United-Zweitbesetzungen leisten will, 115,5 Millionen Euro überweisen. Nicht einmal 80 wären trotz Teuertorwart Manuel Neuer für die Königsblauen vom Mittwoch fällig. Und das demonstriert noch einmal: Was Schalke in dieser Saison gegen die Bonzen Europas geleistet hat: Es war beeindruckend. Alles in allem. Und trotz der 1:4-Klatsche gegen die B-Bonzen.