Gelsenkirchen. Der FC Schalke 04 unterlag mit einer B-Elf dem 1. FC Kaiserslautern mit 0:1. Durch den Treffer von Srdjan Lakic kurz vor der Halbzeitpause verlor Trainer Ralf Rangnick seine weiße Weste.

Mit einem Erfolgserlebnis wollte Schalke-Trainer Ralf Rangnick ins Halbfinalhinspiel in der Champions League am Dienstag gegen Manchester United (20.45 Uhr, live im DerWesten-Ticker) , gehen, stattdessen bezog eine königsblaue B-Elf eine nicht unverdiente 0:1 (0:1)-Niederlage gegen den 1. FC Kaiserslautern, mit der sich die Pfälzer der größten Abstiegsangst erst einmal entledigten, was bei der Konkurrenz im Tabellenkeller sicherlich nicht gut ankam.

Manuel Neuer wählte diesmal den Escort-Service. Der Schalke-Torhüter, der gewöhnlicherweise immer zuerst zum Warmmachen erscheint und einsam seine Runden dreht, erschien diesmal im schützenden Kreis seiner Mannschaftskollegen – man kann ja nie wissen. Die Reaktionen waren gespalten: Pfiffe und aufmunternder Applaus, auch später bei jeder Ballberührung, hielten sich die Waage.

Pfiffe hätte es auch für die Schalker Anfangsformation geben können. Hatte Trainer Ralf Rangnick tags zuvor noch angekündigt, in Bestbesetzung beginnen zu wollen, müssen ihm über Nacht dann jedoch ein paar zündende Ideen gekommen sein: Sergio Escudero, Hao Junmin, Vasileos Pliatsikas, Danilo Avelar und Julian Draxler werden am Dienstag wohl kaum zu ersten Wahl gegen Manchester zählen – entsprechend stockend und abwartend war der Beginn auf königsblauer Seite.

Der Aufsteiger aus der Pfalz, der durch Trainer Marko Kurz schon vor der Partie die Devise ausgab, auch in Schalke drei Punkte einfahren zu wollen, konnte seine Chance zu Beginn kaum fassen. Drei Minuten waren gespielt, da schickte Erwin Hoffer einen Querpass durch den Schalker Strafraum, der aber vor dem Tor keine Abnehmer fand.

Schalke kommt nur schleppend in Gang

Schalker Angriffe kamen in der ersten Viertelstunde nur schleppend in Gang. Stattdessen gab es mitunter vorsommerliche Appetithäppchen: Ein schöner Doppelpass zwischen Jefferson Farfan und Rau fiel letztendlich Edu vor die Füße, doch der Brasilianer war über seine Abschlusschance zu überrascht.

Abschied von Neuer

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    Es entwickelte sich ein munterer Schlagabtausch, an dem sich auch die kecken Lauterer beteiligten. Nach 23 Minuten konnte Manuel Neuer gegen einen Schrägschuss von Srdjan Lakic demonstrieren, warum sein baldiger Weggang so schwer wiegt. Fünf Minuten später hätte seine offensive Spielweise fast Flurschaden angerichtet: Erwin Hoffer kam 40 Meter vor dem Tor mit der Fußspitze vor Neuer an den Ball, doch die Kugel kullerte am Tor vorbei.

    Die letzen Minuten vor der Pause gehörten eigentlich den Gastgebern. Eine leichte Kombination wie eine Sommerbowle, angemixt von Raul über Draxler zu Farfan, setzte der Peruaner leider vehement über die Latte. Aber Draxler machte es eine Minute später auch nicht besser: Schön frei gespielt von Farfan traf er aus zehn Metern das Tor nicht.

    Man raufte sich bei Königsblau noch die Haare, da schlug es auf der Gegenseite ein: Adam Hlousek passte auf Lakic, kurze Körpertäuschung, und Lauterns Kapitän vollendete aus 12 Metern trocken (42.). Die folgenden Pfiffe galten mal nicht nur dem Torhüter.

    Mehr Spielwitz nach der Pause

    Nach der Pause war auch Trainer Rangnick der Meinung, ein bisschen mehr Kreativität in der Zentrale könne nicht schaden, brachte für Pliatsikas und Farfan stattdessen Alexander Baumjohann und Jurado

    Zugegeben, es kam ein bisschen mehr Spielwitz in die Schalker Reihen, aber ohne nennenswerte Effektivität. Als nach einer Stunde auch noch Edu geschont wurde und durch Ali Karimi ersetzt wurde, bildete Raul den Alleinunterhalter im Sturm. Mit zunehmender Spielzeit wurde es der befürchtete Sommerkick, weil sich auch die Gäste immer mehr darauf beschränkten, die wertvollen drei Punkte zu verwalten.

    Am Ende wurde es ein gemütlicher Osterspaziergang.