Gelsenkirchen. . „Es gibt keinen Grund, fröhlich zu sein“, sagte Christoph Metzelder, Innenverteidiger des FC Schalke 04, nach der Trennung von Felix Magath. „Die Demission eines Trainers ist eine gefühlte Niederlage für die Mannschaft.“

Es wird gerne von der Chemie gesprochen, die stimmen müsse. Gemeint sind damit meistens Harmonie und Vertrauen. Und das sind Dinge, die Felix Magath, der vom Aufsichtsrat des Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 am Mittwochmorgen von seinem Ämtern entmachtet worden ist, offensichtlich nicht so richtig gekannt hat.

Mehrere Spieler haben sich, das ist längst kein Geheimnis mehr, vehement bei Kapitän Manuel Neuer beklagt. Der Mannschaftsrat hat dann mit Clemens Tönnies, dem Chef des Aufsichtsrates, gesprochen. Und dann? „Es haben sich einige grundlegende Dinge nicht geändert“, sagt Manuel Neuer. Ins Detail will am Mittwoch öffentlich ­niemand gehen. Vielmehr achtet der Schalker Torwart sogar darauf zu sagen, dass Felix Magath ein Trainer sei, mit dem er keine Probleme gehabt habe. Schließlich lobt er auch seine Mannschaft. „Wir haben uns zusammengerissen und gute Leistungen gezeigt.“

Gefühlte Niederlage

Dieses Zusammenreißen hat sich sogar über einen langen Zeitraum erstreckt. Bereits nach der 0:5-Klatsche beim 1. FC Kaiserslautern am 27. November – also vor fast vier Monaten – habe der Mannschaftsrat, verrät Christoph Metzelder, einen Termin mit Clemens Tönnies gehabt, aus dem jedoch wegen des damals eisigen Wetters zu­nächst nur eine Telefon-Konferenz geworden sei. Ein Ergebnis gab es jedoch, nämlich das, dass der Aufsichtsratschef deutliche Worte an Felix Magath richtete: „So funktioniert Schalke nicht!“ Und nun muss der FC Schalke 04 ohne Felix Magath funktionieren.

Training ohne Magath

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    Große Erleichterung also?

    „Das sind Momente, die nicht schön sind. Die Demission eines Trainers ist eine ge­fühlte Niederlage für die Mannschaft. Es gibt keinen Grund, fröhlich zu sein“, sagt Christoph Metzelder und ist, als er da so spricht, vom Lächeln eines Erleichterten weit entfernt. Der 30-Jährige hat offensichtlich auch gar nicht die Absicht, irgendetwas Übles zu erzählen. Aber welche Probleme hatten denn nun die Spieler, die sich beschwert haben, mit Felix Magath beziehungsweise dessen Art? Christoph Metzelder antwortet so: „Ich mache in der Kabine keine Umfrage.“

    Das Bohren, um die Ursachen herauszufinden, die das Verhältnis zwischen einigen Spielern und Felix Magath so schwierig gemacht beziehungsweise es so immens belastet haben, sorgt nicht für das gewünschte Loch. Vieles bleibt verborgen, vieles bleibt nebulös. Obwohl Christoph Metzelder dann schon sagt, dass Felix Magath ein Trainer sei, der seinen Spielern sehr, sehr viel abverlange. Das haben ja auch alle gewusst. „Aber“, sagt der Schalker In­nenverteidiger dann weiter, „ich hatte nicht den Eindruck, dass die Mannschaft nicht mitgezogen hätte. Wir brauchen uns nicht den Vorwurf zu machen, illoyal zu sein.“

    Und so geht es für die Mannschaft jetzt vor allem darum, schnell wieder nach vorne zu blicken – auf das Spiel am Sonntag (15.30 Uhr) beim Tabellenzweiten Bayer 04 Le­verkusen. Das Donnerstag-Training hat Seppo Eichkorn für 10 Uhr angesetzt.