Stuttgart. . Nach der 0:1-Niederlage beim VfB Stuttgart steht der FC Schalke am Samstag gegen Eintracht Frankfurt wieder unter Druck. Zwei, drei Siege wird Schalke noch brauchen.

Manuel Neuer hatte gerade über die Champions League geredet, über das anstehende Spiel am Mittwoch in der Arena gegen den FC Valencia, vor dem man sich jetzt „nicht verrückt machen“ lassen dürfe: Schließlich hat Schalke nach dem 1:1 im Hinspiel in Valencia eine vortreffliche Chance, um unter die besten acht Mannschaften der Königsklasse vorzustoßen.

Doch kaum hatte Neuer die schönen Gedanken an die Champions League abgeschlossen, da war er schon wieder beim Alltag in der Bundesliga: „Wir stecken in einer schwierigen Situation“, sagte Schalkes Kapitän nachdenklich. Denn nach dem 0:1 beim VfB Stuttgart, der vierten Niederlage im achten Rückrunden-Spiel, ist der Vorsprung auf die Abstiegsplätze auf nur noch fünf Punkte zusammengeschrumpft. Zwar steht Schalke nach wie vor auf Platz zehn der Tabelle, doch dieses Bild kann eine trügerische Sicherheit vorgaukeln.

Denn während die Kellerkinder der Bundesliga so langsam mit der für die Jahreszeit typischen Aufholjagd beginnen, tritt Schalke auf der Stelle. Die Bilanz in der Rückrunde ist mit nur zwei Siegen, zwei Unentschieden und vier Niederlagen negativ. Am Samstag im Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt sollte tunlichst ein Sieg her, damit Schalke nicht noch ins Schwitzen kommt.

In Stuttgart hatte Trainer Felix Magath alle Argumente, die Niederlage auf Schiedsrichter Felix Brych zurückzuführen: Durch die Rote Karte gegen Benedikt Höwedes und den Elfmeter für Stuttgart (den Zdravko Kuzmanovic zum Siegtor verwandelte), lenkte der Schiedsrichter die Partie in eine Richtung, die bis dahin nicht abzusehen war. In der Anfangsphase spielte Schalke ordentlich und ließ nichts anbrennen – in Unterzahl hatte Schalke aber mit Ausnahme eines Kopfballs von Edu (87.) auch kaum noch eine Chance zur Wende. „Wir haben mit zehn Mann gut gefightet“, sagte Felix Magath und konnte sich eine erneute Spitze gegen Schiri Brych nicht verkneifen: „Wenn wir vielleicht mal einen anderen Schiedsrichter haben, reicht eine solche Leistung auch, um Punkte zu holen.“

Schalke hilft am Boden liegenden Gegnern auf die Beine

Freilich passte das Ergebnis ins Bild: Seit Wochen betätigt sich Schalke in der Bundesliga damit, scheinbar am Boden liegenden Gegnern wieder auf die Beine zu helfen. Beispiel Stuttgart: Für den VfB war es der zweite Sieg hintereinander – das hatte Trainer Bruno Labbadia von seiner Mannschaft bisher noch nicht erlebt. Zuvor hatte es schon andere vergleichbare Fälle gegeben. Beispiel Hoffenheim: Am dritten Rückrunden-Spieltag feierte der neue Trainer Marco Pezzaiuoli mit dem 1:0 auf Schalke seinen ersten Sieg. Beispiel Mönchengladbach: Gegen Schalke gelang der Borussia unter ihrem neuen Trainer Lucien Favre der erste Heimsieg seit fast einem Jahr. Und nun kommt am nächsten Samstag mit Frankfurt wieder ein schwer angeschlagener Gegner in die Arena: Die Eintracht hat in der ganzen Rückrunde bisher noch nicht einmal ein Tor geschossen.

Zwei, drei Siege wird Schalke (aktuell 30 Punkte) aus den verbleibenden neun Bundesliga-Spielen noch brauchen. „Wir müssen uns jetzt mal nach unten absichern“, weiß Christoph Metzelder. Doch von einem drohenden Abstiegskampf spricht noch niemand auf Schalke. Auch Manuel Neuer nicht. Der überlegte zwar kurz und sagte dann: „Ich glaube nicht, dass es Abstiegskampf ist.“