Gelsenkirchen. Schalke 04 musste im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Gewinneinbruch hinnehmen. Nach dem Rekordjahr 2007 mit 12,7 Millionen Euro Gewinn und 146,9 Millionen Euro Umsatz verzeichneten die Königsblauen vom 1. Januar bis 31. Dezember 2008 nur noch einen Überschuss von 464.391 Euro.
Der Umsatz ging auf 139,2 Millionen Euro zurück. Die Gesamt-Verbindlichkeiten nahmen nach der Aufnahme neuer Kredite von 106 auf 136,6 Millionen Euro zu. 'Wir haben unsere sportlichen Ziele nicht erreicht, das müssen wir uns offen eingestehen. Der solide kleine Gewinn ist da kein Trost', sagte der Aufsichtsratsvorsitzende Clemens Tönnies zum Auftakt der Jahreshauptversammlung vor etwa 3000 Mitgliedern in der Arena.
Der neue Trainer und Manager Felix Magath wurde mit tosendem Applaus begrüßt. Tönnies blickte optimistisch in die Zukunft und kritisierte die entlassenen Trainer Fred Rutten und Manager Andreas Müller, mit denen man 'nicht zufrieden' gewesen sei. Weil die Klubführung wieder 'Aufmerksamkeit auf das Leistungsprinzip' legen musste, habe sie die Verantwortung in die Hände des 'besten deutschen Trainers' gelegt. Tönnies erwartet einen 'Aufbruch mit Augenmaß und keine Wunderdinge' von Magath: 'Deshalb gibt der Aufsichtsrat keine Zielvorgabe für die neue Saison.'
Verantwortlich für den Gewinneinbruch sind verminderte Einnahmen durch die mediale Vermarktung und höhere Personalaufwendungen. Im Vergleich zu 2007 (64,0 Millionen Euro) stiegen die Ausgaben für Löhne und Gehälter auf 69,2 Millionen Euro. Die Medieneinnahmen sanken um gut 7 auf 18 Millionen Euro. Weil Schalke die Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb in der gerade abgelaufenen Saison verpasste, rechnet der Klub mit weiter sinkenden Umsätzen. Deshalb sollen die Ausgaben für den Lizenzspieler-Kader um etwa acht Millionen Euro auf etwa 47 Millionen reduziert werden. (sid)