Erle. Julian Draxler und seine Eltern führten ein Beratungsgespräch mit Vertretern der Gesamtschule Berger Feld. Dienstags, donnerstags und freitags in der dritten und vierten Stunde hat der 17-jährige Mittelfeldspieler des FC Schalke 04 schulfrei.

Julian Draxler, der 17-Jährige des Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04, geht wieder zur Schule. Ab kommenden Donnerstag. Das ist vor allem auch das Ergebnis des Beratungsgespräches, das der Mittelfeld-Spieler und seine Eltern mit mehreren Vertretern der Gesamtschule Berger Feld am Mittwoch geführt ha­ben. „Ich hatte den Eindruck“, sagt Schulleiter Georg Altenkamp, „dass er über die Möglichkeiten der Schule gar nicht richtig informiert war.“

Das ist nun anders. „Diese Wendung finde ich sehr, sehr glücklich“, sagt Gelsenkirchens Bildungs- und Sportdezernent Manfred Beck. Dass Trainer und Manager Felix Ma­gath Julian Draxler zum Schulabbruch ge­raten habe, „war äußerst fragwürdig“. Schließlich gehe es doch da­rum, an der Gesamtschule Berger Feld gemeinsam optimale Lernbedingungen für Ta­lente zu schaffen. Manfred Beck verweist auf die Fotos, die im Gebäude hängen und die er liebevoll Ahnen-Tafel nennt. Ma­nuel Neuer ist zu se­hen, Mesut Özil auch. Joel Ma­tip, der im Sommer sein Abitur gemacht hat, fehlt dort aber noch. „Da fehlen noch einige“, sagt Ge­org Altenkamp.

Gruß an Felix Magath

Indes stellt Manfred Beck die Wichtigkeit einer guten Schulausbildung auch mit einem Gruß an Felix Magath heraus: „Wenn man 57 Jahre alt ge­worden ist, ist es im Rückblick egal, welchen Schulabschluss man erzielt hat.“ Obwohl jener 57-Jährige ja die Fachhochschulreife hat.

Klar: Diese Wendung gefällt auch Arthur Preuß, dem Fußball-Koordinator der Schule. „Julian wird drüben trainieren können, ohne Unterricht zu verpassen“, sagt er. Der Stundenplan ist so gestaltet, dass der Elftklässler dienstags, donnerstags und freitags in der dritten und vierten Stunde sowieso frei haben wird. Und wenn er wegen einer Reise oder einer Mittwoch-Einheit um 10 Uhr nicht lernen kann, gibt es halt Einzelunterricht. Sofern dieser nötig ist. „Ich bin zuversichtlich, dass er dieser Doppelbelastung gewachen ist“, sagt Arthur Preuß. Nicht einmal bei Klausuren ist es zwingend erforderlich, anwesend zu sein. „Wenn unsere Jugend-Nationalspieler auf Reisen sind, kann es sein, dass sie ihre Klausuren in Namibia schreiben“, sagt Arthur Preuß.

Zufrieden mit der aktuellen Entwicklung ist auch Dietrich Scholle von der Schulaufsicht der Bezirksregierung. Er zi­tiert von der In­ternet-Seite Ju­lian Draxlers, und dort steht unter anderem: „Mit einem gu­ten Abitur habe ich alle Möglichkeiten. Daran versuche ich mich.“