Gelsenkirchen. Verärgert und mit heftiger Kritik an dem neuen Chefcoach Felix Magath hat der bisherige Co- und Interimstrainer Michael Büskens auf seine Demission beim Fußball-Bundesligisten Schalke 04 reagiert.
'Es ist schon komisch, dass man von Anfang an nicht offen zu Youri Mulder, Oliver Reck und mir war. Die Übereinkunft mit Felix Magath gab es ja schon vor unserem ersten Spiel als erneute Interimstrainer in Bielefeld. Es wäre daher nur ein Gebot der Fairness und Ehrlichkeit gewesen, uns schon vor Wochen zu sagen, dass es für uns nicht weitergeht', meinte der ehemalige Schalker Profi.
Gebot der Fairness und Ehrlichkeit
Dass man mit Felix Magath einen großen Namen verpflichtet habe, könne er nachvollziehen. 'Aber gerade in unserer zweiten Amtszeit ging es hoch her, als sich führende Personen des Klubs massiven Beleidigungen der Fans ausgesetzt sahen. Von einem Verein wie Schalke 04, der zu den größten in Deutschland zählt und für den Werte wie Tradition, Volksnähe und Identifikation wichtig sind, hätte ich mir einen offeneren Umgang gewünscht - mit dem gesamten Trainerteam', erklärte der 41-Jährige.
Er selbst habe ja noch einen bis zum 30. Juni 2010 laufenden Vertrag als Assistenztrainer und danach eine Anstellung auf Lebenszeit. Er denke besonders auch an die anderen Betroffenen aus dem bisherigen Trainer- und Funktionsteam, die auf die Karte Schalke 04 gesetzt haben und jetzt so kurzfristig kaum eine Möglichkeit mehr hätten, auf dem Arbeitsmarkt einen neuen Job zu bekommen. Auch in seinem Fall sei es nicht erst seit Dienstag klar, dass es keine Chance gäbe, Felix Magath über die Schulter zu schauen.
Es sei, so Büskens weiter, nicht seine Intention gewesen, einem seiner Assistenten den Job streitig zu machen, sondern er wollte lediglich das System Magath kennenlernen. 'Das wäre für mich der nächste Ausbildungsschritt in meiner Trainerkarriere gewesen. Daher habe ich auch das Angebot, wieder die zweite Mannschaft zu übernehmen, abgelehnt', meinte Büskens. (sid)