Gelsenkirchen. Der neue Chef Felix Magath verzichtet beim FC Schalke 04 auf Co-Trainer Mike Büskens. Der akzeptiert die Entscheidung, übt aber Kritik am späten Zeitpunkt. Denn Büskens hat Angebote aus dem Profi-Bereich abgelehnt, um von Magath zu lernen.
Am Sonntagmorgen steht beim FC Schalke 04 die Jahreshauptversammlung an. Vorher geben die Mannschaft, der neue Chefcoach Felix Magath und die neuen Co-Trainer Autogramme. Mike Büskens wäre gerne dabei, doch für den Ur-Schalker, der zweimal als Interimstrainer eingesprungen ist, gibt's – wie berichtet – keinen Platz mehr bei den Profis.
Was Büskens akzeptiert: „Ich kann verstehen, dass Felix Magath seine Leute mitbringt.” Aber dass der Verein ihm erst drei Tage vor dem Trainingsauftakt mitgeteilt hat, dass er nicht mehr zu den Profi-Trainern gehören wird, macht ihm zu schaffen: „Das hätte viel früher passieren können.”
Mit Veränderungen, die von heute auf morgen kommen, kennt sich Büskens aus. Als Mirko Slomka vor 14 Monaten als Cheftrainer beurlaubt wurde, war Büskens zum ersten Mal eingesprungen. Als Fred Rutten im April gehen musste, stellte sich Büskens erneut zur Verfügung, gemeinsam mit Youri Mulder und Oliver Reck.
Was damals niemand wusste: Im März hatte Schalkes Aufsichtsratschef Clemens Tönnies sich bereits mit Felix Magath geeinigt. Büskens brachte die Saison zuende und machte danach klar, wie er sich seine Zukunft auf Schalke vorstellt: Als Mitglied im Trainerstab von Magath. „Ich habe gesagt, dass ich gerne von ihm lernen möchte”, bekräftigte Büskens gestern, „denn das System Magath hat was.” Dass sich Schalkes neuer starker Mann gegen die alten Co-Trainer entschieden hat, kann er durchaus nachvollziehen: „Dafür habe ich Verständnis.”
Seine Kritik am späten Zeitpunkt der Absage bleibt dagegen bestehen, und sie gilt dem Verein, für den er 17 Jahre lang gearbeitet hat – auch als Mitglied der Eurofighter, die 1997 den Uefa-Cup geholt haben. „Man hätte doch von Anfang an offen und ehrlich mit uns sprechen können”, sagt Büskens, „das ist einfach ein Gebot der Fairness. Meine Vorstellungen habe ich früh klar gemacht, und man hat uns das auch immer so ein bisschen in Aussicht gestellt.”
Deshalb, sagt Büskens, habe er auch Angebote aus dem Profi-Bereich abgeschlagen. Vereine will er nicht nennen, das sei unfair gegenüber den Kollegen, die die Jobs bekommen hätten. Aber er habe „drei offene Türen” zugeschlagen. Alle mit dem Argument, lieber noch von Felix Magath lernen zu wollen.
Schalkes Angebot, wieder Chefcoach der U 23-Reserve zu werden, hat Büskens inzwischen ebenfalls abgelehnt: „Die Mannschaft ist mir ans Herz gewachsen, aber dann blicke ich wieder nicht über den Tellerrand hinaus.” Ein Jahr läuft sein Vertrag als Trainer auf Schalke noch. Was nun wird? „Ich muss mich in alle Richtungen orientieren.”