Mainz. .

Mit dem 1:0-Sieg durch den Treffer von Jefferson Farfan verlassen die Königsblauen die Abstiegszone und rücken auf Platz zehn vor. Beide Teams vergeben Elfmeter.

Nach dem Abpfiff stürmten alle Schalker auf Manuel Neuer zu. Raúl sprang dem Torwart begeistert in die Arme, die anderen Spieler gratulierten, und die Fans riefen immer wieder „Manu, Manu“. Man konnte die ganze Szenerie getrost doppelsinnig deuten: Gewiss feierte Schalke den Torwart vor allem dafür, dass er beim 1:0-Sieg am Sonntagabend beim FSV Mainz 05 in der 73. Minute einen Elfmeter von André Schürrle gehalten hatte und damit erneut zum Matchwinner wurde. Gleichzeitig wirkte die allgemeine Liebesbekundung für Neuer aber auch wie eine heftige Aufforderung, Schalke treu zu bleiben und nicht zum FC Bayern zu gehen.

Neuer fühlte sich auf jeden Fall geschmeichelt. Doch zu mehr als dem von ihm schon zuvor Gesagten ließ er sich auch diesmal nicht verleiten: „Schalke bleibt mein erster Ansprechpartner.“ Aber eigentlich würde er sich mit der Vertragssituation derzeit gar nicht so beschäftigen: Im Moment gehe es mehr darum, mit Schalke endlich wieder auf Erfolgskurs zu kommen.

Der verdiente 1:0-Erfolg in Mainz war zumindest rein tabellarisch ein großer Schritt: Mit dem dritten Sieg in den letzten vier Bundesliga-Spielen kletterte Schalke bis auf Rang zehn – die bisher beste Platzierung in dieser Saison. „Wichtig war, dass wir drei Punkte gemacht haben und uns damit vom Tabellenende entfernen konnten“, sagte Felix Magath: „Und das mit dem dritten guten Spiel innerhalb von acht Tagen. Darüber bin ich sehr glücklich.“ Erst das 2:0 gegen Bayern, dann der 2:1-Sieg in Lissabon und nun dieses 1:0 in Mainz: Schalke scheint jetzt wirklich die Kurve zu bekommen. Und dem FSV Mainz geht als Jäger von Borussia Dortmund mehr und mehr die Luft aus.

Jefferson Farfan erzielte in der 30. Minute das entscheidende Tor in Mainz: Den Assist-Punkt für die Vorarbeit bekam Raúl zugeschrieben, weil von dessen Rücken ein Jurado-Schuss abgeprallt war. Schalke hätte zur Pause sogar höher führen können, weil Klaas-Jan Huntelaar in der achten Minute einen Elfmeter verschoss – der Ball prallte vom Innenpfosten zurück ins Feld. Huntelaar wartet schon seit vier Spielen auf ein Tor.

Magath feiert Neuer

Kurios: Beide Elfmeter, die in dieser Partie verschossen wurden, waren nicht wirklich berechtigt. Beim Strafstoß für Schalke entschied Schiedsrichter Felix Brych nach einem Duell zwischen Farfan und Fuchs auf Elfmeter – da hätte er besser weiterlaufen lassen. Und beim Elfmeter für Mainz fiel er auf eine offenkundige Schwalbe von Adam Szalai herein, der im Duell mit Manuel Neuer nur auf den Pfiff aus war. „Ich habe ihn berührt“, gestand Neuer, „aber er läuft überhaupt nicht dem Ball hinterher und sucht nur den Kontakt mit mir. Ein Witz, dass da gepfiffen wurde.“ Doch Neuer hielt den von Schürrle schwach geschossenen Elfmeter und ließ Schalke jubeln.

Auch Felix Magath stimmte ein: „So etwas gibt es kein zweites Mal mehr. Ein Weltklasse-Torwart, der früher in der Fan-Kurve gestanden hat und jetzt auf dem Platz die Kohlen aus dem Feuer holt.“ Dumm nur, dass über Neuers Zukunft immer mehr spekuliert wird, je besser er hält. Magath hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben, den bis Sommer 2012 datierten Vertrag des Torwarts „um eins, zwei, drei, vier oder fünf Jahre zu verlängern.“ Und eines kann Schalkes Trainer in Sachen Neuer überhaupt nicht nachvollziehen: „Die Ratschläge, warum er jetzt ins Ausland gehen sollte.“ Für viele Schalker Fans ist München offenbar bereits Ausland…