Mainz. .
Der FC Schalke 04 arbeitet sich allmählich aus dem Tabellenkeller. Die Königsblauen siegten dank eines Treffers von Jefferson Farfan 1:0 beim FSV Mainz. Beide Teams scheiterten vom Elfmeterpunkt.
Auf diesen Tag hatten Schalkes Fans lange warten müssen: Mit dem 1:0-Erfolg am Sonntagabend beim FSV Mainz machten die Königsblauen endlich einen großen Schritt aus der Abstiegszone bis auf Tabellenplatz zehn. Schalkes Treffer zum zweiten Bundesliga-Auswärtssieg in dieser Saison erzielte Jefferson Farfan in der 30. Minute. Mainz scheint dagegen kurz vor Weihnachten die Luft auszugehen und fällt als potenzieller Jäger von Tabellenführer Borussia Dortmund immer weiter zurück.
Schalke hätte die Weichen schon früh in Richtung Sieg stellen können. In der achten Minute verschoss Klaas-Jan Huntelaar, der im Abschluss sonst so kalt wie eine Hundeschnauze ist und in der Bundesliga bereits sieben Treffer erzielt hat, einen Elfmeter: Der Ball prallte vom Innenpfosten zurück ins Feld. Allerdings war der Elfmeter mehr als umstritten: Jefferson Farfan war im Zweikampf mit Christian Fuchs zu Fall gekommen – eine echte Schwalbe war zwar nicht zu erkennen, aber wohl auch kein elfmeterwürdiges Foul des früheren Bochumers. Schiedsrichter Felix Brych entschied dennoch auf Strafstoß, doch Huntelaar konnte das Geschenk nicht nutzen. In der Bundesliga hatte der Holländer bisher einen Elfmeter verwandelt – im Heimspiel gegen Stuttgart.
Jurado noch vor der Pause raus
Die Partie war zunächst von gegenseitigem Abtasten geprägt. Mainz kam nicht wie im eigenen Stadion sonst gewohnt auf Touren – Schalke ließ den Powerfußball der Gastgeber nicht zu. Denn die Königsblauen standen in der Abwehr gut; die Mainzer hatten in der ersten Halbzeit nur zwei Schüsse durch Risse (3.) und Allagui (18.), die Manuel Neuer aber ohne Mühe parieren konnte.
Im Spiel nach vorne fehlte Schalke zunächst ein wenig die Zielstrebigkeit, doch in der 30. Minute führte ein schneller Konter dann doch zur Gäste-Führung. Ivan Rakitic hatte den Ball steil auf Lukas Schmitz gespielt, der zog nach innen und passte auf Jose Manuel Jurado, bei dessen Schuss jedoch Raul im Weg stand. Aber im Nachsetzen war Jefferson Farfan zur Stelle und traf zum 0:1 – übrigens erst das zweite Saisontor des Peruaners.
Felix Magath war freilich nicht mit allen zufrieden. Noch vor der Pause wechselte er Jurado gegen Edu aus – der Spanier hatte offenbar das Lob in der vergangenen Woche nicht gut vertragen, als er gegen die Bayern und in Lissabon jeweils den Führungstreffer für Schalke erzielt hatte und Magath ihm danach attestierte, nun auf einem guten Weg zu sein. In Mainz war davon wieder nichts zu erkennen: Jurado spielte zu viel klein klein und wurde nach 38. Minuten ausgewechselt; provozierend langsam trottete er vom Feld, und es gab auch keinen Handschlag mit Magath. Beim Heimsieg gegen St. Pauli war Jurado schon einmal zur Halbzeit ausgetauscht worden.
Holtby zunächst nur auf der Bank
Bei den Mainzern hatte Trainer Thomas Tuchel in der Startelf erneut auf den von Schalke ausgeliehenen Lewis Holtby verzichtet. Weil der Jung-Nationalspieler gegen seinen früheren Verein möglicherweise übermotiviert sein könnte, ließ er ihn eine Stunde auf der Bank schmoren – doch nach 60 Minuten kam Holtby dann zusammen mit Caligiuri und Szalai ins Spiel. Ein Dreifachwechsel, um noch einmal neuen Druck zu machen.
Und der Ungar Adam Szalai brachte in der 73. Minute dann noch einmal Dramatik ins Spiel: Nachdem Metzelder den Ball nicht aus der Gefahrenzone bekam, lief Szalai frei auf Manuel Neuer zu – und ging zu Boden. Schiedsrichter Brych entschied erneut auf Elfmeter – er hatte nicht die Fernsehbilder zur Verfügung, die Szalais Flug als Schwalbe entlarvten. Ausgleichende Gerechtigkeit: Neuer hielt den Elfmeter von Andre Schürrle – und den Nachschuss von Szalai lenkte Metzelder mit dem Kopf gegen die Latte. Da hatte Schalke Glück – aber am Ende war der Sieg verdient.