Gelsenkirchen. .

Schalkes Trainer Felix Magath hofft auf die Rückkehr von Levan Kenia – und schließt vor dem Spiel gegen Bayern München am Samstag das Kapitel Alexander Baumjohann.

Levan Kenia hat auf die Zähne gebissen. Hat wieder Schmerzen ge­spürt, hat dagegen angekämpft, hat viel Geduld bewiesen. Jetzt ist er schmerzfrei – und darf darauf hoffen, dass das Jahr 2011 ein deutliche besseres für ihn wird als 2010.

Der 20-jährige Georgier hat mehr als ein Jahr nicht mehr für den FC Schalke 04 gespielt, am 25. Oktober 2009 beim 3:3 gegen Hamburg war er zuletzt in der Bundesliga am Ball. Seine Verletzung am Sprunggelenk erwies sich als hartnäckig und stoppte vorerst die vielversprechende Entwicklung des hochtalentierten offensiven Mittelfeldmannes.

Seit einigen Tagen ist er schmerzfrei, Felix Magath hat es mit Freude registriert. „Er macht einen guten Eindruck“, sagt der Trainer, doch eine klare Prognose will er noch nicht abgeben: „Sein Leistungsstand ist schwer zu beurteilen, er hat ja lange Zeit nur für sich trainiert.“ Während Christian Pander an diesem Samstag gegen die Bayern wieder zum Schalker Aufgebot stößt, geht Magath davon aus, dass Kenia auch in den restlichen fünf Spielen in diesem Jahr noch fehlen wird. Doch nach der Winterpause und dem Trainingslager in der Türkei hofft der Trainer, auf den Georgier als eine Art Neuzugang aus den eigenen Reihen zurückgreifen zu können: „Es wäre schön, wenn er im Januar wieder dabei wäre und eine gute Rolle für uns spielen könnte.“

Magath hält viel von Kenia

Magath hält offensichtlich viel von diesem Jungen, das lässt sich aus seinen Worten heraushören. Anders klingt er, wenn er über Alexander Baumjohann spricht. Der 23-Jährige hat sich ins Abseits gedribbelt, Magath hat ihn nach dürftigen Trainingsleistungen zur zweiten Mannschaft geschickt. Es heißt, der abstiegsgefährdete Zweitligist Arminia Bielefeld sei an einem Ausleihgeschäft interessiert. „Wir sind nicht in der Lage, in unserem großen Kader alle Spieler bei Laune zu halten“, sagt Magath ganz allgemein und wird dann konkret: „Wenn jemand wie Alexander Baumjohann glaubt, er hat keine Chance mehr, und er hat dann Abwanderungsgedanken, dann ergibt es mehr Sinn, sich zu trennen.“

Grundsätzlich aber lasse er sich durch gute Trainingsarbeit überzeugen. „Wer jetzt bei der Amateurmannschaft gut trainiert, kann gerne wieder bei uns anfangen“, sagt Magath auch mit Blick auf die ebenfalls von ihm degradierten Profis Jermaine Jones und Hans Sarpei.

Alexander Baumjohann, einst von Schalkes damaligem Trainer Jupp Heynckes als größtes Talent gepriesen, war über die Stationen Mönchengladbach und Bayern im Januar wieder in Schalke gelandet, auch Magath hält den Mittelfeldspieler „für ein großes Talent“. Baumjohann aber ist längst 23, er könnte schon ein gereifter Profi sein. „Mit dem Ball ist er einer der Besten, das Spiel ohne Ball muss er noch lernen“, erklärt Magath. „Er hat hat es nicht geschafft, sich durchzusetzen. Deshalb habe ich ihm gesagt, er müsse sich, sein Spiel und sein Verhalten ändern.“ Offensichtlich war dies ein Gespräch ohne den gewünschten Erfolg.