Das 0:5 in Kaiserslautern war für Schalke ein historisches De­bakel: Mit fünf Toren Un­terschied hatten die Blauen in der Bundesliga zuletzt vor mehr als 18 Jahren verloren. Genau am 26. September 1992 – mit 1:6 in Leverkusen.

In Leverkusen hieß der Schauplatz damals noch Ulrich-Haberland-Stadion. Schalkes Trainer war Udo Lattek, der Präsident hieß Günther Eichberg, und das „durstige Duo“ wusste nach dem Ab­pfiff gar nicht mehr, wohin mit all dem Frust. Schalke war be­reits nach acht Minuten durch Pavel Hapal 0:1 in Rückstand geraten, durch ein Eigentor von Andreas Müller hieß es 0:2 (20.). Nach dem Wechsel ging es Schlag auf Schlag: Franco Foda (59.), Heiko Scholz (63.) Ulf Kirsten (79.) und Andreas Thom (90.) machten das halbe Dutzend voll – für Schalke traf nur Ingo Anderbrügge per Elfmeter (64.). Dass die Blauen total untergingen, hatte aber auch noch einen Grund: In der 57. Minute musste Jens Lehmann mit einem Kreuzbandriss vom Platz – weil das Auswechselkontingent zu diesem Zeitpunkt bereits erschöpft war, stellte sich Abwehrspieler Mike Büskens ins Tor.

Das Debakel von 1992 ist übrigens nicht zu verwechseln mit der Klatsche, die Schalke ein Jahr später in Leverkusen kassierte: Am 16. Oktober 1993 gab es ein 1:5 – es war das erste Spiel unter Trainer Jörg Berger. Und Jens Lehmann fuhr mit der Straßenbahn nach Hause, weil er in der Halbzeit gegen Holger Gehrke ausgewechselt worden war.