Gelsenkirchen. .
Manuel Neuer verärgert Felix Magath, Jefferson Farfan wird vorübergehend festgenommen, und Christoph Metzelder braucht einen Mentalcoach: Auf Schalke brennt es an allen Ecken und Enden.
Eigentlich könnte es bei Schalke 04 endlich mal etwas beschaulich zugehen. 16 Nationalspieler sind ausgeflogen, Trainer Felix Magath absolviert Gastauftritte im österreichischen Fernsehen. Eine gute Zeit, die Krise kurz zu vergessen. Eigentlich. Denn tatsächlich brennt es auf Schalke wieder an allen Ecken und Enden.
Die große Identifikationsfigur Manuel Neuer verärgert Magath mit seinen öffentlichen Abwanderungsgedanken, Angreifer Jefferson Farfan wurde in Peru vorübergehend festgenommen, und Christoph Metzelder benötigt die Hilfe eines Mentaltrainers, spart aber selbst nicht mit Kritik an der Mannschaft.
Scharfe Kritik hat Metzelder zugesetzt
„Mein eigenes Verhalten ist ausgeartet. Ich habe mir über alles Gedanken gemacht. So habe ich mir den Instinkt geraubt, das schnelle Handeln“, sagte Metzelder der Sport Bild. Der Innenverteidiger mit Dortmunder Vergangenheit arbeite nun „im mentalen Bereich mit einem Coach. So habe ich gelernt, mit dem Druck besser umzugehen.“
Die scharfe Kritik in den vergangenen Wochen an seiner Leistung hat Metzelder, der sich zuletzt aber stabilisierte, schwer zugesetzt: „Das war unglaublich. Um mich war regelrecht eine Hysterie ausgebrochen. Das war unfair. Die Situation wurde in der Öffentlichkeit größtenteils auf mich abgewälzt.“ Kapitän Neuer sagte, im Nachhinein hätte die Mannschaft Metzelder schützen müssen: „Wir haben es zugelassen, dass Externe sich einen Spieler rauspicken und ihn fertigmachen. Wir hätten mehr dagegen tun müssen. Das war ein Fehler von uns.“
Spielerisch verbessert und mental gestärkt versucht Metzelder nun, seiner Rolle als Führungsspieler gerecht zu werden und das verunsicherte Team wachzurütteln, das nach fünf Niederlagen in sieben Ligaspielen mitten im Abstiegskampf steckt. „Alle spielen unter ihren Möglichkeiten“, sagte der 29-Jährige: „Wir rennen unserem Anspruch hinterher. Hier darf sich keiner mehr verstecken.“
Neuer wollte auf Propleme hinweisen
Wahrscheinlich wollte auch Nationaltorwart Neuer nur auf die Probleme hinweisen, als er in einem Fernseh-Interview klagte: „In der momentanen Situation auf Schalke fühle ich mich nicht wohl.“ Allerdings stießen diese Aussage sowie die von Neuer erneut vorgebrachten Wechselgedanken Magath sauer auf.
„Wer soll denn jetzt zufrieden sein? Meinen Sie, ich bin zufrieden? Es kann doch keiner jetzt mit der Situation zufrieden sein! Das hat aber doch damit nichts zu tun, dass ich gleich alles in Frage stellen muss“, sagte Magath dem Fernsehsender Servus TV. Außerdem habe er Spieler wie Raul und Klaas-Jan Huntelaar auch geholt, um wieder international spielen und „um einen Manuel Neuer halten zu können“.
Farfan wurde vorübergehend festgenomm
Für das „i-Tüpfelchen“ sorgte Farfan. Der Peruaner wurde am Montag auf dem Flughafen von Lima wegen einer Unterhaltsklage seiner Ex-Partnerin Melissa von Beamten der Einwanderungsbehörde vorübergehend festgenommen. Er darf bis zur Klärung des Rechtsstreits angeblich nicht das Land verlassen.
Farfan war auf dem Weg zum Treffpunkt der peruanischen Nationalmannschaft, die am Freitag in Lima gegen Costa Rica und am Mittwoch in Panama-Stadt gegen Panama spielt. Seine frühere Freundin fordert eine prozentuale Beteiligung an Farfans Gehalt für sich und den gemeinsamen Sohn (2). Angeblich geht es um 30 Prozent der monatlichen Bezüge. (sid)