Gelsenkirchen. .

Christoph Metzelder haftete schon das Etikett „Fehleinkauf“ an. Beim Sieg in Freiburg deutete der Ex-Dortmunder zumindest an, dass er für Schalke doch noch wertvoll werden könnte.

Mit Ironie, sagt Christoph Metzelder, kann er durchaus etwas anfangen. Und so musste er schon ein bisschen schmunzeln, als Felix Magath vor dem Spiel in Freiburg gesagt hatte: „Jetzt ist Christoph Metzelder schon der Hoffnungsschimmer. So schnell ändern sich die Zeiten.“ Doch am Ende war es wirklich so: Auch der Auftritt von Christoph Metzelder war beim Schalker 2:1-Sieg in Freiburg ein Hoffnungsschimmer. Denn es war die bisher beste Leistung des ehemaligen Nationalspielers im Trikot von Schalke 04.

Nach zwei Wochen Pause meldete sich Metzelder in Freiburg zurück. Oder besser: Der Neuzugang startete einen neuen Anfang bei seinem neuen Arbeitgeber. „Ich bin heilfroh, dass er so zurückgekehrt ist“, atmete Felix Magath auf und erklärte: „Die Pause hat ihm sicher geholfen“. Weil der Ex-Dortmunder ein wenig aus der Schusslinie geraten war, als sich die Schalker Krise auch ohne ihn zugespitzt hatte. Denn nach den Niederlagen in Lyon und im Derby war klar: Es liegt nicht alles nur an Metzelder.

„Hart mit mir ins Gericht gegangen“

Klar, der Abwehrspieler war mit seinem ganz persönlichen Fehlstart auf Schalke genauso unzufrieden wie jeder Anhänger. „Ich bin auch selbst mit mir sehr hart ins Gericht gegangen“, erklärte er in Freiburg. Er sei sich nach seinem spektakulären Farbenwechsel von vornherein darüber im Klaren gewesen, „dass es ein brisanter Start für mich werden kann.“ Und darüber habe er sich vielleicht zu sehr den Kopf zerbrochen: „Man will dann alles perfekt machen und fängt an zu Grübeln, wenn es nicht gleich klappt. Aber es ist einfach nicht gut, wenn man im Leistungssport zu viel grübelt.“ Und irgendwann, nach den ersten schlechten Spielen, war die Situation dann ein Stück weit außer Kontrolle geraten. Metzelder will zwar nicht sagen, dass die Pause im rechten Moment kam („Eine Verletzung ist nie gut“). Aber er räumt auch ein: „Ich habe die Zeit genutzt, um zu mir selbst zu finden und im Kraftbereich an gewissen Dingen zu arbeiten. Und das hat mir sicher nicht schlecht getan.“

Mehr Sicherheit im Stellungsspiel

Noch ist Metzelder nicht endgültig über den Berg, aber das Spiel in Freiburg war ein Schritt in die richtige Richtung. Der 29-Jährige, von Haus aus nicht der Schnellste, hatte wieder mehr Sicherheit im Stellungsspiel und gab der Abwehr dadurch besseren Halt. Schalke ließ diesmal deutlich weniger Chancen als in den bisherigen Spielen zu und durch Papiss Cisse nur einen Gegentreffer. Und dass Klaas-Jan Huntelaar in der 87. Minute der Siegtreffer gelang, war nicht nur gut für das Punktekonto. Sondern auch für das Selbstvertrauen vor dem Heimspiel am Samstag gegen Borussia Mönchengladbach.

„Ein ganz wichtiger Sieg für den Verein und die Mannschaft“, sagte Metzelder – und natürlich auch für ihn selbst, „um endlich bei Schalke durchzustarten“. Auch Felix Magath lächelte mit Blick auf seinen Abwehrchef: „Ich hoffe, dass er jetzt die Rolle ausfüllt, die wir von Anfang an für ihn vorgesehen hatten.“

Und das war diesmal wirklich ganz ohne Ironie gemeint...