Freiburg. Obwohl Schalke in Freiburg mit 2:1 gewann und die ersten drei Punkte sammelte: Raúl war über weite Strecken nicht zu sehen. Genervt ist der spanische Superstar deshalb nicht. Ganz im Gegenteil. “Wir sind noch dabei, uns zu finden“, sagt er.

Sein Lachen hat Raúl González Blanco, 33, noch nicht verloren. Nicht nach 90 harten Minuten. Nicht nach quälend langen Auslaufrunden. "Das war ein sehr wichtiger Sieg für uns", sagte der Schalke-Stürmer nach dem 2:1 in Freiburg. Zum ersten Mal ging Raúl im Schalke-Trikot in einem Pflichtspiel nicht als Verlierer vom Platz.

Dass die Schalker viermal in der Bundesliga und einmal in der Champions League verloren, konnte Raúl nicht verhindern. Im Juli noch wurde das Idol von Real Madrid in der Arena euphorisch begrüßt. "Raúl ist einer der besten Spieler der Welt. Auf ihn können sich die Fans freuen", sagte Trainer Felix Magath bei der Vorstellung. Doch Raúls Leistungen in den ersten Spielen waren schwach. Die Bilanz: null Tore, null Vorlagen, null Bindung zum Spiel. Im Revierderby gegen den BVB (1:3) trabte Raúl im Schleichtempo über den Platz - das gab in der DerWesten-Einzelkritik die Note "6". Erste Zweifel. Ist Raúl doch zu alt? Ein Fehleinkauf? Natürlich nicht für Magath. "Raúl tut mir leid. Wir kommen zu wenig nach vorn", erzählte der Coach vor dem Spiel in Freiburg.

Im Schwarzwald bekam Raúl Unterstützung - nicht nur von Klaas-Jan Huntelaar, sondern erstmals auch von Regisseur Jose Manuel Jurado. Dass dieses Trio bald die ganze Bundesliga aufmischen kann, war in Ansätzen zu sehen. Huntelaar hat in drei Spielen bereits zwei Tore erzielt - und Jurado überzeugte in Freiburg zumindest eine Halbzeit lang als intelligenter Ballverteiler. Raúl wird hingegen noch nicht gesucht von seinen Mitspielern. "Wir sind noch dabei, uns zu finden", sagt Raúl.

Dass dies gelingt, daran zweifelt Raúl nicht. Auf Spanisch ruft er eine "racha" aus. Übersetzt heißt das "Glückssträhne". Und dann soll es auch schnell klappen mit dem ersten Raúl-Tor. Und nicht seinem letzten. "Ich bleibe mindestens zwei Jahre", sagte er. Als Fehleinkauf und großes Missverständnis will er schließlich nicht in die Schalker Vereinsgeschichte eingehen.