Freiburg. .

Dem FC Schalke ist der erste Saisonsieg gelungen. Beim SC Freiburg siegte die Elf von Felix Magath knapp mit 2:1. Klaas-Jan Huntelaar sorgte kurz vor Abpfiff für das entscheidende Tor.

Es ist doch so, dass Schalke mit seinen Star-Einkäufen noch gewinnen kann: Ausgerechnet Millionen-Stürmer Klaas-Jan Huntelaar traf gestern Abend in der 87. Minute zum 2:1-Sieg beim SC Freiburg und sorgte damit für kollektive Erleichterung bei Königsblau. Nach bärenstarker Vorarbeit von Joel Matip sorgte Huntelaar im fünften Anlauf endlich für den ersten Schalker Saisonsieg.

Der Erfolg war so kurz vor Schluss kaum noch erwartet worden, nachdem Papiss Cisse in der 69. Minute die Schalker Führung durch Ivan Rakitic (9.) ausgeglichen hatte. In der 90. Minute sah der Freiburger Banovic noch die Rote Karte.

Dass Schalke in Freiburg ganz in Weiß spielte, mag bei dem einen oder anderen Erinnerungen an die Vergangenheit ausgelöst haben. Denn zum ersten Mal standen in der Schalker Mannschaft alle vier Spieler auf dem Platz, die früher bereits das ebenfalls weiße Trikot von Real Madrid getragen haben: Metzelder, Raul, Huntelaar und Jurado, der allerdings nur ein kurzes Gastspiel in der ersten Mannschaft der Königlichen hatte. Für Schalke aber war der 24 Jahre alte Jose Manuel Jurado ein großer Gewinn: Er legte eine unglaubliche Ballsicherheit an den Tag und gab dem Schalker Spiel damit einen Hauch von Spielkultur.

Jurado tut dem Schalker Spiel gut

Klaas-Jan Huntelaar gegen Freiburgs Cedric Makiadi. Foto: Reuters
Klaas-Jan Huntelaar gegen Freiburgs Cedric Makiadi. Foto: Reuters

Felix Magath hatte in den ersten Spielen auf Jurado verzichtet: Nicht, weil er nicht von den fußballerischen Qualitäten des 13-Millionen-Euro-Einkaufs überzeugt war, sondern weil Jurados Spielstil ausschließlich offensiv orientiert ist und die in der Defensive so wackelige Schalker Mannschaft derzeit einen solchen „Hurra-Fußball“ nicht vertragen würde. Jurado sei insofern ein „Leidtragender“ der Gesamtsituation gewesen. Doch nachdem die ersten fünf Pflichtspiele allesamt verloren wurden, änderte Magath für den Einbau des Spaniers sogar sein System: Er ließ die offensiven Außenbahnen unbesetzt und postierte stattdessen im Mittelfeld mit Jones, Matip und Rakitic drei Spieler, deren Aufgabe es auch war, Jurado in der Offensive den Rücken freizuhalten.

Eine Umstellung, die dem Schalker Spiel gut tat. Jurado wurde gleich als zentrale Anspielstation gesucht und leitete in der neunten Minute auch den Führungstreffer für Schalke ein. Sein Zuspiel kam über Rakitic auf Huntelaar, der zwar noch an Freiburgs Torwart Baumann scheiterte, doch den Nachschuss verwandelte Rakitic zum 0:1. Es war wohl die beste Spielkombination der Schalker in der bisherigen Saison. Und es war das erste Mal überhaupt, dass die Königsblauen in diesem Spieljahr in Führung gingen.

Metzelder diesmal kein Betriebsunfall

Der Treffer gab der Mannschaft ein Stück Sicherheit zurück: Klaas-Jan Huntelaar hätte noch vor der Pause mit einem Kopfball erhöhen können, scheiterte aber am gut reagierenden Baumann (42.). Und auch die abermals neu formierte Abwehr stand zunächst besser. Christoph Metzelder lieferte nicht viel Grund zur Klage und lenkte in der 53. Minute einen Schuss von Nicu zur Ecke. Sein Nebenmann Benedikt Höwedes kämpfte großartig, konnte Freiburgs Torjäger Papiss Cisse aber nicht ganz ausschalten. Und als sich Schalke nach dem Wechsel zu sehr auf das Verwalten des Vorsprungs beschränkte, schlug Cisse in der 69. Minute zu: Nachdem Höwedes den Ball nicht aus der Gefahrenzone brachte, traf Cisse zum 1:1.

Die Freiburger hatten kurz zuvor Glück gehabt, dass Barth nach einem Schlag gegen Huntelaar nur Gelb sah. Letztlich war Schalke jedoch in der zweiten Halbzeit, als bei Jurado offenbar die Kräfte schwanden, zu passiv. Auch von Raul war wieder wenig zu sehen. Doch dann schlug Huntelaar in der 87. Minute zu und sorgte für kollektive Schalker Erleichterung.