Stuttgart/Gelsenkirchen. .

Der geplante Wechsel von Manager Horst Heldt vom Fußball-Bundesligisten VfB Stuttgart zum Vizemeister Schalke 04 hat für einen Eklat zwischen den beiden Ligakonkurrenten gesorgt. Nach einem Machtwort von Stuttgarts Präsident Erwin Staudt ruderte Schalkes Trainer Felix Magath nach dem Trainingsauftakt der Königsblauen am Mittwoch wieder zurück.

„Ich würde mich sehr freuen, mit Horst zusammenzuarbeiten. Falls er aber keine Freigabe bekommt, werden wir das akzeptieren. Wir werden nicht weiter aktiv werden, denn er hat noch Vertrag in Stuttgart. Dennoch bin ich nicht der Meinung, dass ich bei Schalke alles alleine machen kann. Wir müssen auf dieser Position noch etwas machen“, sagte Magath.

Zuvor hatte VfB-Präsident Erwin Staudt erbost auf die erneuten Abwerbeversuche der Schalker reagiert. „Ich habe Herrn Tönnies von Schalke gesagt, dass Verträge einzuhalten sind. Unser Aufsichtsrat war über dieses Vorgehen der Schalker entsetzt“, sagte Staudt auf der Klub-Homepage und fügte hinzu: „Horst Heldt kam am Dienstag zu mir und hat mir vom Interesse der Schalker berichtet. Daraufhin habe ich ihm gesagt, dass er noch einen Vertrag über drei Jahre bei uns hat.“

Zuvor hatte Sport Bild berichtet, dass Heldt, beim VfB auch Vorstandsmitglied und bereits im vergangenen Sommer heftig von den Königsblauen umgarnt, seinen bis 2013 laufenden Vertrag bei den Schwaben auflösen wird und sich dann dem Champions-League-Teilnehmer anschließt. Bei Schalke sollte Heldt ebenfalls als Manager mit Sitz im Vorstand zusammen mit Trainer Magath den sportlichen Bereich des Traditionsvereins verantworten. Nun steht Magath weiter ohne Manager da. „Ich wollte Horst Heldt schon zu meiner Zeit in Wolfsburg als Manager haben“, sagte Magath.

Nach Informationen der Bild-Zeitung will Schalke seinen Vorstand komplett neuordnen. Heldt sollte bei den Königsblauen Vorstand für die Bereiche Sport und Marketing werden. Magath verantwortet Sport und Kommunikation, Ligaverbands-Vizepräsident Peter Peters kümmert sich um Finanzen und Verwaltung.

Der 40-jährige Heldt war sowohl bei Eintracht Frankfurt als auch beim VfB Stuttgart Spieler unter Magath. Im Januar 2006 hatte Heldt seine Profikarriere beendet und war direkt zum Sportdirektor beim VfB aufgestiegen.

Seine erste Amtshandlung war damals die Entlassung von Trainer Giovanni Trapattoni. Danach verpflichtete Heldt den jetzigen HSV-Coach Armin Veh, der die Stuttgarter 2007 zum Meistertitel geführt hatte. Allerdings soll es mit dem aktuellen VfB-Coach, Christian Gross zuletzt zu atmosphärischen Störungen gekommen sein.

Problemlos verlief allerdings auch der Trainingsauftakt der Schalker am Mittwoch nicht. Der Brasilianer Rafinha, der angeblich vom Hamburger SV unmworben wird, fehlten bei der ersten Einheit der Knappen nach der Sommerpause unentschuldigt und sorgten damit für Ärger. Jefferson Farfan fehlte wegen privater Probleme. Auch der ehemalige Nationalspieler Christoph Metzelder war nicht mit dabei, weil er nach Angaben des Vereins bis 30. Juni offiziell noch bei Spaniens Rekordmeister Real Madrid unter Vertrag steht.

Zudem vermeldeten die Schalker am Mittwoch einen weiteren Neuzugang. Der griechische Abwehrspieler Kyriakos Papadopoulos kommt von Olympiakos Piräus nach Gelsenkirchen und erhält einen Vertrag bis 2014. Der 18-Jährige war bereits beim Trainingsauftakt vor rund 1500 Zuschauern dabei. (sid)