Gelsenkirchen. Der Schalker Stürmer Kevin Kuranyi hofft auf ein Comeback in der Nationalmannschaft und eine WM-Teilnahme 2010. "Ich muss auf dem Platz zeigen, dass sie mich brauchen."

Kevin Kuranyi hat ein Comeback in der deutschen Nationalmannschaft und eine mögliche Teilnahme an der WM 2010 in Südafrika weiter im Hinterkopf. "Ich bin erst 27, ich habe noch viele Jahre vor mir. Ich muss auf dem Platz zeigen, dass sie mich brauchen. Alles, was ich heute habe, habe ich mir erkämpft. Das ist auch in Sachen Nationalteam der einzige Weg", sagte der Stürmer vom Bundesligisten Schalke 04 in einem Interview mit dem Express.

Kuranyi war von Bundestrainer Joachim Löw aus der Nationalmannschaft verbannt worden, nachdem er sich im vergangenen Oktober in der Halbzeit des WM-Qualifikationsspiels gegen Russland in Dortmund (2:1) aus Frust über seine Nichtberücksichtigung vom Team abgesetzt hatte. Löw hatte eine Rückkehr des Angreifers unter seiner Führung grundsätzlich ausgeschlossen.

Kuranyi: Muss jetzt hart um neue Chance kämpfen

Kuranyi hegt deswegen offenbar auch keinen Groll gegen den Bundestrainer. "Ich bin nicht in der Situation, mich beschweren zu können. Wer einen Fehler gemacht hat wie ich, der muss die Konsequenzen akzeptieren, egal, wie sie aussehen. Dass sie bei mir so hart ausfallen, hätte ich mir nicht gewünscht. Jetzt muss ich eben hart kämpfen, um eine neue Chance in der Nationalmannschaft zu bekommen", erklärte der frühere Stuttgarter, der die Ohrfeige von Lukas Podolski gegen DFB-Kapitän Michael Ballack zu Beginn des Monats im WM-Qualifikationsspiel des Vizeeuropameisters in Cardiff gegen Wales nicht kommentieren wollte.

Dass Kuranyi am Samstag mit seinem Klub bei Bayern München mit dem ehemaligen Bundestrainer Jürgen Klinsmann, der ihm vor der WM 2006 in Deutschland überraschend ausgebootet hatte, antritt, hat für ihn einen besonderen Reiz. "Viele Leute fragen: Zahlst Du es ihm zurück? Ich frage mich: Kann man das überhaupt zurückzahlen? Ich sage lieber: Ich habe es verarbeitet. Es war ohne Zweifel die größte Enttäuschung in meiner Karriere, damals nicht zur WM zu dürfen - obwohl ich Klinsmann mit einigen wichtigen Toren geholfen hatte", erklärte Kuranyi und fügte an: "Aber deshalb denke ich jetzt nicht an Rache. Auch wenn es sehr weh getan hat - Samstag will ich einfach nur einen Sieg."