Gelsenkirchen. Die U19 des FC Schalke 04 verliert 2:3 gegen Mönchengladbach und kann sich die Endrunden-Teilnahme abschminken. Co-Trainer Charles Takyi spricht jetzt Klartext.
Für die U19-Fußballer des FC Schalke 04 war das Spitzenspiel gegen Borussia Mönchengladbach eine Riesen-Chance. Bei einem Sieg wären die Königsblauen weiter im Rennen um Platz zwei, der zur Teilnahme an der Endrunde zur Deutschen Meisterschaft berechtigt, dabei gewesen. Nach den aufschlussreichen 94 Minuten gegen die Fohlen ist klar: Schalke kann sich die Endrunde nach der Heimpleite abschminken, da Mitkonkurrent Bayer 04 Leverkusen zuhause beim 5:0 gegen Bielefeld eiskalt ablieferte.
Dimmer entschärft Becker-Schuss
Das 2:3 (0:1) gegen Borussia Mönchengladbachs Talentschuppen deckte erneut die Schwachstellen bei den Königsblauen auf. Im ersten Durchgang waren die Schalker bis auf einen Schuss von Vitalie Becker, den Borussen-Torwart Florian Dimmer mit einer starken Parade entschärfte (17.), völlig harmlos. Die Talente vom Niederrhein wirkten zielstrebiger, galliger, zielorientierter und bissiger in den Duellen.
Mönchengladbach mit drei Jung-Jahrgängen
„Borussia Mönchengladbach hatte drei Jung-Jahrgänge in der Mannschaft. Wir haben mit der vollen Kapelle gespielt. Das ist dann letztlich auch eine Frage der Qualität. Wenn ich merke, dass der Gegner individuell besser besetzt ist, dann muss ich eben mehr investieren“, sagt Schalkes Co-Trainer Charles Takyi mit erfrischender Deutlichkeit. S04-Kult-Coach Norbert Elgert enthielt sich nach der Heimpleite jeglichen Kommentars. An seinem Blick ließ sich allerdings erahnen, wie sehr es in ihm brodelte.
Yusufu verschätzt sich bei einer Flanke
Die Mönchengladbacher gingen im Parkstadion vor fast 300 Zuschauern nach 23 Minuten durch Kilian Nuno Joaquim Sauck 1:0 in Führung. Sauck profitierte von einem Patzer von Schalkes Torwart Faaris Yusufu, der einen Flankenball nicht richtig zu fassen bekam. Nach einem missglückten Schussversuch landete die Kugel im Strafraum-Durcheinander schließlich bei Sauck, der trocken abschloss.
Schwacher Auftritt im ersten Durchgang
Nach dem schwachen Auftritt im ersten Durchgang nahm Schalke mehr Fahrt auf, hatte aber Glück, dass die Borussia in der 60. Minute durch Winsley Boteli nur die Lattenunterkante des Schalker Tores traf. Der eingewechselte Edion Gashi besorgte auf Vorlage von Tristan Osmani das vielumjubelte 1:1 für Schalke (70.). Doch die Hoffnung auf die komplette Wende hielt nur kurze Augenblicke. Ibrahim Digberekou brachte die Fohlen durch einen Schuss wieder in Front (74.), nachdem zuvor zwei Versuche noch von der Schalker Deckung abgeblockt wurden. Konstantin Laurin Gerhardt packte das dritte Gäste-Tor drauf (85.). In der vierten Minute der Nachspielzeit verkürzte Schalkes Führungsspieler Taylan Bulut per Elfmeter auf 2:3. Zu mehr reichte es nicht mehr.
Takyi: „Wir sind enttäuscht“
„Wir sind enttäuscht. Es war ein Spiel, in dem wir ganz klar mehr wollten“, analysierte Charles Takyi, „das Mönchengladbach-Spiel spiegelt unsere Saison wider. Wir investieren viel, sind aber insgesamt zu ungefährlich. Wenn du genug Tore machst, gibt das automatisch mehr Sicherheit. Unter dem Strich haben wir auch zu viele Treffer hinnehmen müssen.“ Schalke hat in dieser Serie 42 Tore bejubelt. Zum Vergleich: Spitzenreiter Dortmund hat 31 Treffer mehr auf dem Konto, der Drittplatzierte Mönchengladbach hat 18 Mal öfter getroffen, der Tabellenzweite Leverkusen ist um elf Buden besser als die S04-U19.
Große Enttäuschung im königsblauen Lager
So findet die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft ohne die Königsblauen statt. „Diese Halbfinals gegen die anderen deutschen Top-Mannschaften sind immer tolle Spiele, an denen wir immer gerne teilgenommen haben. Umso größer ist jetzt die Enttäuschung.“ Die nächste Aufgabe führt Schalke, das mittlerweile nur noch Tabellenvierter ist, zu Spitzenreiter Borussia Dortmund. Takyi verspricht im Hinblick auf das Saisonfinale: „Wir werden nichts abschenken.“ Der Ex-Hamburger fordert: „Wir müssen jetzt aus der Niederlage das Beste rausziehen.“
Schalke U19: Yusufu; Khadr, Becker, Barthel, Likaj, Grüger, Numbisie, Hadzha (46. Gashi), Amoussou-Tchibara (64. Brusdeilins), Bulut, Osmani (78. Karaca). Tore: 0:1 (23.) Sauck, 1:1 (70.) Gashi, 1:2 (74.) Digberekou, 1:3 (85.) Gerhardt, 2:3 (90.+4) Bulut (Foulelfmeter). Zuschauer: 280.
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