Gelsenkirchen. Zweite oder Dritte Liga, neuer Vertrag oder nicht - bei Schalke 04 ist die Situation ungewiss. Was Trainer Geraerts den Profis sagte.

Am Sonntag trägt die Autobahn A2 königsblau. Tausende Fans der Königsblauen fahren von Gelsenkirchen Richtung Norden, um den FC Schalke 04 im Zweitliga-Auswärtsspiel bei Hannover 96 zu unterstützen (13.30 Uhr/Sky) - und das trotz einer nicht gerade günstigen Prognose für Königsblau. Hannover schielt noch auf den Bundesliga-Aufstieg, Schalke ist Letzter der Auswärtstabelle. Die 96-Fans unter den 49.000 Zuschauern im ausverkauften Stadion sind euphorisch, die Königsblauen stellten angesichts der Auswärtsschwäche zuletzt häufig den Support im Laufe des Spiels ein. Sieben Spiele bleiben Schalke noch, um das große Drama Abstieg noch zu verhindern.

„Bei uns ist aktuell alles unklar. Keiner weiß, wo Schalke 04 in zwei Monaten steht, es gibt keine Garantie dafür“, sagte Trainer Karel Geraerts. Ein Problem ist das für viele Spieler, die nicht wissen, wie es weitergeht. Die Verträge von Thomas Ouwejan, Danny Latza, Blendi Idrizi, Michael Langer, Cedric Brunner sowie der Leihspieler Brandon Soppy (Bergamo), Yusuf Kabadayi (FC Bayern) und Darko Churlinov (Burnley) enden am 30. Juni, Assan Ouédraogo wird von vielen Klubs umworben, Timo Baumgartl - aktuell in der U23 - kann gehen. „Ich kann mir vorstellen, dass einige über ihre Zukunft nachdenken. Es ist aber normal, dass alle warten, bis Klarheit herrscht, ob wir in der Zweiten oder Dritten Liga spielen. Das ist ein großer Unterschied“, sagte Geraerts.

+++ Schalke gegen den Auswärtsfluch - was Geraerts veränderte +++

Mit den Profis sprach er ausführlich über die ungewisse Zukunft. „Die Gerüchte um mögliche Vereinswechsel sind normaler Teil des Fußballgeschäfts. Aber ich habe den Spielern deutlich gemacht: Wir haben noch sieben Wochen vor uns. Erzielen wir gute Ergebnisse, gibt es für alle gute Lösungen. Gelingt uns das nicht, ist es für alle schlecht - kollektiv und individuell“, sagte Geraerts und verriet dann seine Forderung an die Profis: „Die Spieler müssen professionell bleiben. Sie müssen ihren Beratern sagen, dass sie sieben Wochen lang nicht stören dürfen. Sie können sich um die Zukunft kümmern, aber bitte im Hintergrund.“

Schalke ist eben ein Verein im Wartestand. Nicht einmal Geraerts‘ Zukunft ist sicher - er weiß also, wovon er spricht. Vergeigt Schalke auch das nächste Auswärtsspiel kläglich und lässt diesmal kein vernünftiges Heimspiel folgen, ist ein weiterer Trainerwechsel denkbar, um im Abstiegskampf noch einmal einen Reiz zu setzen. Auch wenn Schalke nur mit Ach, Krach und ganz viel Glück die Ziellinie erreichen sollte, ist ein Trainerwechsel im Sommer denkbar. Geraerts hat eine Alternative: Sein Heimatverein FC Brügge, Dauer-Titelkandidat in Belgien, sucht für die Saison 2024/2025 einen neuen Trainer - und Geraerts ist Wunschkandidat Nummer eins.

Schalke-Trainer Geraerts: „Das wird ein großes Spiel“

Erst einmal fokussiert sich die Schalker Mannschaft, die sich in der Sommerpause - in welchem Fall auch immer - stark verändern wird, auf das Spiel in Hannover. „Hannover blickt auf die ersten drei Plätze, wird in einem ausverkauften Stadion sehr motiviert sein. Das wird ein großes Spiel. Aber für uns ist das nichts Neues - es ist so wie jede Woche“, sagte Geraerts.

Was für die Schalker normal ist, ist für Hannover aber außergewöhnlich - das Team von Trainer Stefan Leitl spielt nicht in jeder Woche vor einem ausverkauften Haus. „Ich erwarte ein intensives Spiel“, sagte Leitl und fügte hinzu: „Schalke hat eine gute Mannschaft, die zusammengestellt wurde, um in die Bundesliga aufzusteigen. Und wenn man den Kader Position für Position durchgeht, dann weiß man, dass Qualität auf uns zukommt.“ Auch taktisch ist Leitl präpariert: „Wenn man in die Analyse geht, hat Schalke in den vergangenen Wochen sehr mannorientiert gespielt, mit hohen Pressingmomenten.“ Durch die Auswärtsschwäche könne es aber sein, dass Schalke eine defensivere Marschroute wählt. „Auch dann kann das Spiel aber intensiv sein“, so Leitl.

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