Gelsenkirchen. Beim Halbfinale im DFB-Pokal zeigte Schalkes U19 erst im zweiten Durchgang volle Power. Zuvor war der SC Freiburg haushoch überlegen.

Die Talente des SC Freiburg stellten sich nach ihrem 3:1-Sieg im Halbfinale des A-Junioren-DFB-Pokals zum Gruppen-Foto auf dem Rasen des Parkstadions auf. Laut jubelnd feierten die Breisgau-Nachwuchskräfte ihren Einzug ins Endspiel. Ein paar Meter weiter blickten die Spieler des FC Schalke 04 sichtlich geknickt auf die Freiburger Jubelpose. Für das königsblaue Team, das an der Bande Unterstützung der Profis Derry Murkin, Assan Ouédraogo, Bryan Lasme, Yusuf Kabadayi und Sportchef Marc Wilmots erhielt, war der Halbfinal-K.o. ein bitterer Tiefschlag.

Elgert wollte mit S04 noch einmal ins Finale

„Wir wollten unbedingt noch einmal ins Endspiel“, meinte S04-Trainer Norbert Elgert nach dem Freiburg-Duell im Gespräch mit der WAZ. Im Vorjahr hatte sein Team gegen den 1. FC Köln ein Finale für die Geschichtsbücher abgeliefert und knapp 3:4 nach Verlängerung verloren. Das erneute Vorstoßen ins Endspiel bleibt Taylan Bulut & Co. in dieser Saison verwehrt.

Schalkes Vitalie Becker verursachte den Elfmeter, der zum zwischenzeitlichen 0:2 führte. Aus Sicht von Trainer Norbert Elgert war es kein Strafstoß.
Schalkes Vitalie Becker verursachte den Elfmeter, der zum zwischenzeitlichen 0:2 führte. Aus Sicht von Trainer Norbert Elgert war es kein Strafstoß. © FUNKE Foto Services | Christoph Wojtyczka

Und das verdientermaßen. „Der Auftritt in der ersten Halbzeit hat mich unheimlich geärgert“, bilanzierte Norbert Elgert und meinte damit nicht den von Vitalie Becker verschuldeten Elfmeter. „Für mich war das kein Strafstoß“, meinte der S04-Coach zum Strafraum-Laufduell, das der Unparteiische als regelwidrig einstufte. Freiburg ging durch den Elfer mit 2:0 in Führung.

Freiburg ist haushoch überlegen

Elgert sah im ersten Abschnitt „eine haushoch überlegene“ Freiburger Mannschaft. Elgert: „Freiburg hat eine Hammer-Truppe. Sie ist unglaublich hungrig und hat gegen uns in der ersten Halbzeit fast jeden Zweikampf gewonnen. Die erste Halbzeit war Männer gegen Kinder. Wir hatten keine einzige Torchance.“ Deutlicher hätte es der Schalker Trainer-Routinier nicht ausdrücken können.

Das Leben auf dem Platz lassen

Aber Norbert Elgert ist kein Typ, der den Stab über seine Mannschaft bricht. Ganz im Gegenteil. Aber der 67-Jährige, der seine komplette Innenverteidigung ersetzen und den formstarken Keeper Luca Podlech verletzungsbedingt früh auswechseln musste, legt den Finger zwangsläufig in die Wunde. „Uns fehlte zu viel“, stellte der Ex-Profi fest, „ich kann mit einer Niederlage durchaus leben. Aber nicht damit, dass man man die erste Halbzeit komplett verschenkt. Auch, wenn das etwas pathetisch klingt: Da muss man auch mal sein Leben auf dem Platz lassen. In der zweiten Halbzeit war es dann okay. Da haben wir es besser gemacht.“

Elgert: „Dann brennt hier der Baum...“

Nach dem Seitenwechsel wirkte Schalke ingsesamt griffiger, sorgte im abgeänderten 5-3-2-System auch für gefährliche Strafraumaktionen, geriet aber in Überzahl mit 0:3 ins Hintertreffen. Zwar gelang Taylan Bulut per Elfmeter das 1:3, doch zum Drehen des Spiels reichte es nicht. Elgert: „Wir hatten noch zwei Riesenchancen nach unserem Anschlusstor. Wenn wir die nutzen, dann brennt im Parkstadion noch mal der Baum. Aber wenn der Gegner über 90 Minuten alles raushaut und wir nur über eine Halbzeit, dann ist das unter dem Strich zu wenig.“