Gelsenkirchen. Am Tag nach den Ausschreitungen während des Zweitligaspiels zwischen Hansa Rostock und Schalke 04 meldeten sich beide Vereine zu Wort.
Auch am Tag nach dem Zweitliga-Kellerduell zwischen Hansa Rostock und dem FC Schalke 04 (0:2) ging die Aufarbeitung der Ausschreitungen, die zu einer rund 25 Minuten langen Unterbrechung führten, weiter. Am Montagnachmittag veröffentlichten die Königsblauen ein Statement - und auch der Rostocker Vorstandsvorsitzende Robert Marien äußerte sich.
Schalke-Fans zerstören Trennscheibe mit einem Hammer
Was war passiert? Schalke-Fans hatten in der 39. Minute des Spiels einen Scheibe mit einem Hammer zerstört, die einen Zugang zum Pufferblock zwischen Heim- und Gästefankurve bei Risikospielen eigentlich verhindern soll. Schalker und Rostocker Anhänger standen sich nun gegenüber, feuerten Feuerwerkskörper in den jeweils anderen Block. Nach Auskunft der Polizei seien ein Polizist und zwei Ordner leicht verletzt und ein Sanitäter im Schalke-Block körperlich attackiert worden.
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„Es gilt es zunächst, den Verletzten eine schnelle und vollständige Genesung zu wünschen“, schrieben die Schalker zu Beginn ihrer Stellungnahme. „Der FC Schalke 04 verurteilt jede Art von Gewalt, für sie ist weder in der Gesellschaft noch im Stadion Platz. Die offensichtlichen Ausschreitungen im Stadion sind für den Verein nicht zu akzeptieren und werden, sollte eine klare und eindeutige Identifizierung durch die Behörden erfolgen, Konsequenzen für diese Personen nach sich ziehen. Die absolute Mehrheit der mitgereisten Fans verhielt sich vollkommen friedlich und reagierte besonnen auf die angespannte Situation.“ Der Verein sei sich der Verantwortung des Sports und seiner Vorbildfunktion bewusst. Der Verein werde die kommenden Tage nutzen, um über die etablierten Kommunikationswege die Haltung des S04 unmissverständlich deutlich zu machen.
Hansa Rostock reagiert auf Schalke-Spiel mit Stadion-Umgestaltung
Eine abschließende Einordnung sei nicht möglich, da die Erkenntnisse von Hansa Rostock und der zuständigen Behörden Schalke - Stand Montag, 13.15 Uhr - noch nicht vorliegen würden. Hansa-Rostock-CEO äußerte sich gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) wenig später sehr deutlich: „Ich kann verstehen, dass diese schlimmen Szenen kein gutes Gesamtbild abgeben. Wer aber in diesem Fall Aggressor und wer Reaktionär ist, liegt für mich klar auf der Hand.“
Aus sicherheitsrelevanten Gründen kam es nach dem Spiel zu einer besonderen Maßnahme: Der Mannschaftsbus hatte die Profis nach dem Spiel am Flughafen Rostock abgesetzt, mit einer Chartermaschine ging es zurück ins Ruhrgebiet. Normalerweise wäre der Bus dann leer Richtung Gelsenkirchen gefahren. Wegen des Defektes an einem Fanbus und weil die Anhänger möglicherweise in Rostock hätten bleiben müssen, fuhren sie nun im Mannschaftsbus nach Hause. „Diese Maßnahme wurde zwischen Verein und Fans vereinbart, nachdem es auch eine Rücksprache mit der Polizei vor Ort gegeben hatte“, schrieben die Schalker.
Und die Rostocker? Die wollen das Ostseestadion noch einmal umgestalten - und ganz besonders die Zone zwischen Heim- und Gästekurve: „Wir werden uns die baulichen Gegebenheiten anschauen und überlegen, wie wir die Glasfront verstärken können. Das Problem sollte bis zum nächsten Liga-Heimspiel im Januar behoben sein“, sagte Robert Marien.
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