Gelsenkirchen. Zuletzt präsentierte sich Bryan Lasme unglücklich und wurde dafür teils hart kritisiert. Der WAZ hat er verraten, wie er mit der Kritik umgeht.
Seit Karel Geraerts vor rund sechs Wochen den Cheftrainerposten bei Schalke 04 übernommen hat, hat der 41 Jahre alte Belgier in der Mannschaft vieles ausprobiert, Spieler und Formationen gewechselt. Konstanten gab es unter Geraerts bisher wenige. Nur zwei Profis standen in allen fünf Geraerts-Pflichtspielen in der Startelf: Abwehrchef Marcin Kaminski und Stürmer Bryan Lasme.
Während Kaminski in der Innenverteidigung meist solide spielt, musste Lasme zuletzt allerdings viel Kritik ertragen. Zweifelsfrei verfügt der Franzose über gute Anlagen und ein tolles Tempo (Maximalgeschwindigkeit 35,97 Km/h), doch in den Pflichtspielen macht er in der laufenden Saison viel zu wenig daraus. Obwohl Lasme immer wieder in gefährliche Situationen kommt, steht er bei nur zwei Saisontoren. Zu oft trifft er falsche Entscheidungen mit dem Ball am Fuß, verliert seine Zweikämpfe und verstolpert die Bälle. Als eine „kleine Lederallergie“ betitelte Ex-Trainer Thomas Reis die technischen Probleme des Stürmers zu Saisonbeginn.
Schalke-Profi Bryan Lasme sieht Kritik als "zusätzliche Motivation"
Diesen Stempel ist Lasme in seinen ersten Monaten auf Schalke noch nicht losgeworden. Dass er aktuell in der Kritik steht, ist ihm bewusst, wie er der WAZ erklärt. „Sachliche Kritik ist im Fußball normal und wichtig. Solange die Analysen fair ausfallen, sehe ich sie eher als zusätzliche Motivation.“
Wirklich zufrieden ist der 24 Jahre alte Sommer-Zugang von Arminia Bielefeld mit seinem Start auf Schalke nicht. Trotz vieler Chancen kommt er auf lediglich zwei Tore in neun Liga-Einsätzen. „Ich weiß, dass mehr in mir und der Mannschaft steckt“, sagt Lasme der WAZ. „Als Stürmer werde ich auch an Toren wie denen gegen Kaiserslautern und Hannover gemessen. Ich bringe alles ein, was ich habe, damit der Knoten wieder platzt.“
Bryan Lasme sucht den Austausch mit dem Trainerteam
Tatsächlich betreibt Lasme derzeit viel Aufwand, um aus seinem Formtief herauszukommen. Regelmäßig ist der Franzose zuletzt auf das Trainerteam zugegangen und hat um Analyse und Hilfestellungen gebeten. „Wir sprechen über Dinge, die ich in meinem Spiel und auf meiner Position verbessern kann“, sagt Lasme, der versichert, dass er sich jeden Tag verbessern wolle.
Auch Trainer Geraerts hofft, dass es beim Stürmer bald Klick macht und sich sein Vertrauen in Bryan Lasme auszahlt – vielleicht ja schon im kommenden Zweitligaspiel bei Fortuna Düsseldorf an diesem Samstag (20.30 Uhr/Sky und Sport1).