Hamburg. Beim FC St. Pauli schlägt sich Schalke 04 tapfer. Zum Weiterkommen im DFB-Pokal reicht es trotzdem nicht. Vor allem die Offensive enttäuscht.
Nach der ersten Halbzeit der Verlängerung versammelte Trainer Karel Geraerts die Profis des FC Schalke 04 noch einmal im Kreis. Der Coach schwor seine Spieler auf die letzten 15 Minuten am Millerntor ein. Mit letzter Kraft sollten die Schalker doch noch das Elfmeterschießen der zweiten Hauptrunde des DFB-Pokals erzwingen. Irgendwie.
Doch letztlich hat es nicht gereicht. Trotz guter kämpferischer Leistung der Königsblauen war die spielerische Überlegenheit des FC St. Pauli zu groß. Nach 120 Minuten jubelten die Kiez-Kicker über einen 2:1-Sieg gegen Schalke. Nach 90 Minuten hatte es 1:1 gestanden – lange hatte S04 durch den Kopfballtreffer von Marcin Kaminski sogar geführt. Unsere Noten.
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Ralf Fährmann: Kurz vor der Pause bewahrte der Routinier seine Schalker mit einer grandiosen Parade gegen Zoller vor einem Gegentor (42.). Strahlte Sicherheit aus und hielt auch gegen Metcalfe stark. Bei beiden Gegentoren ohne Abwehrchance. Note: 2
Ibrahima Cissé (bis 61. Min.): Stand erstmals seit dem ersten Zweitliga-Spieltag wieder für Schalke auf dem Platz. Rechts in der Dreierkette machte er trotz einzelner Wackler einen soliden Job. Note: 3
Marcin Kaminski: Die zwei schnellen Nebenleute in der Dreierkette geben Kaminski Sicherheit. Im Zweikampf war der Pole aufmerksam. Wichtig war er auch in der Offensive, denn nach einem Mohr-Freistoß köpfte er zum 1:0 ein (16.). Note: 3
Derry John Murkin: Erneut wurde der gelernte Außenverteidiger als Innenverteidiger aufgeboten – doch hatte auf St. Pauli Pech. Einen Schuss von Irvine blockte der Engländer unglücklich mit der Hand und verschuldete so einen Elfmeter, der zum 1:1 führte. Mit zunehmender Spieldauer hatte Murkin immer mehr Probleme. Note: 4
Henning Matriciani: Der Fan-Liebling ist weiter auf der Suche nach seiner Form. Als rechter Schienenspieler war Matriciani wieder ein Sicherheitsrisiko. In den Zweikämpfen mit gegen Elias Saad zog der Schalker mehrfach den Kürzeren. In der Verlängerung kam er im Duell gegen Dzwigala zu spät und sah Gelb – der anschließende Freistoß führte zum 2:1 für St. Pauli. Note: 5,5
Ron Schallenberg: Nach einer schwierigen Phase kommt Schallenberg immer besser auf Schalke an. Der Ex-Paderborner war im Zentrum laufstark und gewann einige Zweikämpfe, gerade in der Schlussphase der regulären Spielzeit haute er sich rein. Note: 3
Danny Latza (bis 61. Min.): Der Ex-Kapitän durfte erstmals seit Anfang September wieder für die Schalker ran. Als Teil der Doppel-Sechs half der dabei, das Zentrum weitgehend dichtzumachen. Nach solider Leistung mit Oberschenkelverletzung ausgewechselt. Note: 3,5
Tobias Mohr (bis 76. Min.): Auf der linken Seite ging Mohr weite Wege, doch war kaum ins Spiel eingebunden. Defensiv ohne nennenswerten Fehler. Positiv: Per Freistoß bereitete er das 1:0 durch Kaminski vor. Note: 3,5
Schalke-Stürmer machen zu wenig aus ihren Möglichkeiten
Kenan Karaman: Spielte diesmal hinter den beiden Stürmern als Zehner. Weil die Schalker offensiv nur wenig Akzente setzen konnte, war auch Karaman kaum ins Spiel eingebunden. Note: 4,5
Bryan Lasme (bis 76. Min.): In Sachen Tempo macht dem Franzosen niemand etwas vor. Das große Problem von Lasme bleibt jedoch die Ballkontrolle, weshalb er zu wenig Kapital aus seiner Geschwindigkeit schlagen kann. Auch auf St. Pauli in Ansätzen gut, doch mit zu vielen technischen Fehlern. Unglücklicher Auftritt. Note: 5
Simon Terodde (bis 40. Min.): Rückte als Mittelstürmer in der Anfangsformation und fiel nur in der Arbeit gegen den Ball auf. Gewann zumindest einige Kopfballduelle, musste allerdings noch vor der Pause wegen Fußproblemen ausgewechselt werden. Note: 5
Sebastian Polter (ab 40. Min.): Ersetzte den verletzten Terodde. Kurz nach der Pause hatte er die Chance zum 2:0, doch sein Schuss wurde geblockt (51.). Ansonsten fleißig, aber unauffällig. Note: 5
Tomas Kalas (ab 61. Min.): Mit seiner Hereinnahme für Cissé stellte Schalke auf Viererkette um. Im Abwehrzentrum fiel er durch seine Kopfballstärke auf. Note: 3
Niklas Tauer (ab 61. Min.): Kam für den angeschlagenen Latza und warf sich in viele Zweikämpfe. Offensiv mit einem Fernschuss über das Tor (81.). Note: 3,5
Kabadayi und Kozuki bringen Schwung ins Schalke-Spiel
Yusuf Kabadayi (ab 76. Min.): Schon kurz nach seiner Einwechslung ging der 19-Jährige erstmals ins Dribbling. Der Mut der Bayern-Leihgabe tut Schalke gut – auch, wenn ihm längst nicht alles gelingt. Note: 3
Soichiro Kozuki (ab 76. Min.): Ersetzte Lasme. Kurz vor Ende der regulären Spielzeit nutzte er beinahe einen Abstimmungsfehler in der Pauli-Abwehr zum 2:1 – doch hatte Pech. Note: 3,5
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