Oberhausen. Die U23 des FC Schalke 04 setzt ein Zeichen und gewinnt 3:1 bei Aufstiegskandidat RWO. In der Schlussphase verlieren die Oberhausener die Nerven.
Schon wieder: Das Regionalliga-Derby zwischen Rot-Weiß Oberhausen und Schalkes U23 endete mit einem 3:1 (1:0)-Sieg für die königsblaue Reserve. Und erneut mit schäumenden Oberhausener Fans, die nach zwei Platzverweisen für ihr Team die ganze klare Schuld für die Niederlage beim Unparteiischen suchten. Auch in der Vorsaison hatte Schalke nach zwei Platzverweisen für Oberhausen 3:1 bei den Kleetblättern gewonnen.
RWO entfachte von Beginn an Druck und kam in den ersten Minuten zu mehreren guten Gelegenheiten. Auch deswegen, weil die königsblaue U23 auf der rechten Seite einige Löcher offenbarte, die erst im späteren Verlauf durch taktische Korrekturen geschlossen werden konnten. Schalkes Torwart Justin Heekeren musste schon nach 180 Sekunden den ersten Brand löschen, nachdem Oberhausens Moritz Montag frei vor ihm auftauchte. Kurz darauf hätte es fast nach einem langen Ball hinter Heekeren eingeschlagen, aber der S04-Schlussmann machte sich ganz lang und erwischte den Ball gerade noch vor der Torlinie (5.).
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Oguzhan Kefkir versuchte es nach zehn Minuten mit einem Volleyschuss, zielte aber knapp rechts vorbei. Auch der frühere Duisburger Moritz Stoppelkamp verfehlte das Schalker Gehäuse nur um wenige Zentimeter (19.). Mit dem ersten cleveren Angriff wären die Gäste fast in Führung gegangen, aber Nelson Amadin zielte um Haaresbreite am langen Pfosten vorbei (23).
Zwei Zeigerumdrehungen später machte er es besser. Amadin, der bereits bei den Siegen über Lippstadt (3:1) und Velbert (4:0) zu den Schalker Torschützen zählte, nahm ein Zuspiel von Keke Topp auf uns versenkte die Kugel mit einem Flachschuss zum Jubel der rund 40 mitgereisten Schalke-Fans im Oberhausener Tor (25.). Kurz vor dem Halbzeitpfiff versuchten es die Kleeblätter mit einem Kracher von Matona-Glody Ngyombo, aber sein Schuss zischte knapp am S04-Kasten vorbei (37.). Bei der letzten Aktion im ersten Abschnitt stand noch einmal Justin Heekeren im Blickpunkt. Der königsblaue Keeper lenkte einen Kopfball von Tim Stappmann zur Ecke.
Kurz nach Wiederanpfiff gab es zunächst Aufregung im Schalker Strafraum, nachdem Oberhausens Cottrell Ezekwem in letzter Sekunde mit einer Grätsche vom Ball getrennt wurde. Schiedsrichter Tarik Damar ließ die Partie weiterlaufen. Schalke schaltete blitzschnell um, konterte über die linke Seite. Nach Flanke von Topp erzielte Andreas Ivan unter gellenden Pfiffen der aufgebrachten RWO-Anhänger das 0:2 (53.).
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Doch beruhigt wurde das Regionalliga-Duell dadurch nicht. Eine Energieleistung von Joker Cottrell Ezekwem, der Schalkes Kapitän Tim Albutat auf der rechten Seite abschüttelte und nach innen zog, wurde mit dem 1:2-Anschlusstreffer belohnt. Ezekwem hatte in der Entstehung etwas Glück, weil sein angedachter Pass in die Mitte zunächst geblockt wurde, der Ball wieder bei ihm landete und er die Kugel dann im zweiten Versuch ins kurze Eck einschob.
RWO verliert in der Schlussphase die Nerven
In der Schlussphase schlugen die Emotionen hoch. Erst kassierte Oberhausens Pierre Fassnacht nach einem Foul an S04-Torwart Heekeren Gelb-Rot. Sekunden später durfte auch Oberhausens Tim Stappmann vorzeitig zum Duschen – er sah die rote Karte, nachdem ein paar Worte Richtung Schiedsrichter gefallen waren. In Überzahl machte Schalke durch den eingewechselten Brecher Pierre-Michel Lasogga, der nach Vorarbeit von links aus kurzer Distanz einnetzte, den Sack zu (90.+2). „Gegen Schalke kann man mal verlieren“, sang die Schalker Fan-Schar auf der Tribüne des Niederrheinstadions.
Schalke U23: Heekeren – Talabidi, Albutat, Kopf – Kaparos – van der Sloot, Müller, Ivan (62. Krasniqi), Pöpperl (62. Giesen)– Topp (62. Lasogga), Amadin (76. Meisel).
Tore: 0:1 (25.) Amadin, 0:2 (53.) Ivan, 1:2 (59.) Ezekwem, 1:3 Lasogga (90.+2).
Zuschauer: 3011.
Gelb-Rote Karte: Fassnacht (87./wiederholtes Foulspiel). Rote Karte: Stappmann (88./Schiedsrichter-Beleidigung).