Gelsenkirchen. Schon länger gibt es Gerüchte um eine mögliche Rückkehr von Ex-Sportchef Horst Heldt zum FC Schalke 04. Nun gab Heldt selbst eine Orientierung.
Sein Name ist schon länger Bestandteil der Gerüchteküche. Bleibt der in der Kritik stehende Peter Knäbel über Juni 2024 hinaus Sportvorstand des FC Schalke 04? Oder ist wirklich eine Rückkehr von Horst Heldt zu S04 möglich? Gerade auf der S04-Geschäftsstelle genießt Heldt immer noch einen guten Ruf. Nun äußerte sich Heldt, zwischen 2010 und 2016 auf Schalke aktiv, selbst beim TV-Sender Sky. Seine Aussage war weder eine Zusage, noch ein Dementi. Der 53-Jährige blieb vage. „Es ist schwierig, dazu etwas zu sagen“, so der Ex-Sportchef der Schalker. „Schalke muss erst einmal eine Grundsatzentscheidung treffen, wie die weiteren Positionen besetzt werden. Diese müssen sie jetzt bald treffen. Vorher ergibt es gar keinen Sinn, sich darüber Gedanken zu machen.“
Ein Schritt nach dem anderen also. Zum Jahreswechsel startet Matthias Tillmann als neuer Vorstandsvorsitzender. Der neue Klubboss wird sich, wie Heldt zu bedenken gibt, „ein Bild machen und dann ein Urteil fällen. Auf der Basis muss man dann schauen, wie es dann weitergeht.“ Denn augenblicklich bereiten Heldt seine Ex-Klubs Schalke in der 2. Liga und der 1. FC Köln in der Bundesliga „Sorgenfalten". Schalke belegt nach dem Abstieg im vergangenen Sommer den 16. Platz der 2. Liga. Nach neun Spieltagen stellte der Klub Trainer Thomas Reis frei. Karel Geraerts hat übernommen.
Schalkes Situation "ist brenzlig"
„Wenn man davon überzeugt ist, dass man auf der Trainerposition was ändern muss, dann war die Länderspielpause der beste Zeitpunkt. Der Nachteil daran ist, dass viele Spieler nicht da sind. Geraerts hat in Belgien für Furore gesorgt. Nun kennt er aber die 2. Liga nicht. Das muss man alles abwarten. Sicherlich wird er Zeit brauchen. Die Situation ist brenzlig", schätzt Heldt die Lage ein.
Nicht nur zwischen den Zeilen ist allerdings eine Verbundenheit zwischen Heldt und Schalke spürbar. "Ich war sechs Jahre auf Schalke, ich habe es nicht als hart empfunden. Schalke ist ein besonderer Verein. Es ist wichtig, sich auf all das, was Schalke ausmacht, einzulassen - und gleichzeitig zu versuchen, mit Verstand zu agieren. Man muss viel zuhören, was die Menschen dort bewegt, was denen wichtig ist und dann Entscheidungen treffen.“
Wie schnell kann es also wieder aufwärts gehen? „Ich denke, dass die Situation nicht von heute auf morgen zu verbessern ist. Und ich denke, dass man schon zu viele Punkte hat liegen lassen und sich eingestehen muss, dass der Zug für einen Wiederaufstieg eigentlich abgefahren ist. Man muss jetzt erstmal Stabilität bekommen und eine Basis schaffen, auf der man aufbauen kann“, meint Heldt. „Vielleicht kann der Trainer mit der Art und Weise, wie er Fußball spielen lässt, eine Euphorie auslösen. Das Spannende auf Schalke ist jetzt: Passt die Idee des Trainers auf den Kader? Und wenn nicht: Ist er in der Lage, für diese Mannschaft die beste Strategie zu finden?"
Sportlich war Heldts Bilanz übrigens gut. In den fünf Jahren, die Heldt für die Kaderzusammenstellung verantwortlich war, erreichte Schalke immer den Europapokal, dreimal (2012, 2013, 2014) sogar die Champions League. Nach seiner S04-Zeit hatte Heldt nicht mehr so viel Erfolg, wurde zweimal vorzeitig freigestellt. Mit Hannover 96 (März 2017 bis April 2019) stieg er auf - und zwei Jahre später wieder ab. Mit dem 1. FC Köln (November 2019 bis Mai 2021) schaffte er zweimal hauchdünn den Klassenerhalt.
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