Gelsenkirchen. Sebastian Polter war mit einem Doppelpack beim Schalker 4:3 über Magdeburg ein Gewinner des Tages. Vor dem Elfmetertor fragte er Teamkollegen.

Auch im entscheidenden Moment behielt Sebastian Polter noch die Ruhe. Einen Elfmeter hatte der Stürmer des FC Schalke 04 herausgeholt, 3:3 stand es in der 79. Minute, und doch schnappte er sich nicht trotz der Lautstärke in der Arena einfach den Ball, sondern ging zu seinem Mannschaftskollegen Paul Seguin. "Ich wollte nicht nicht schießen, sondern nur mit Paul, dem nominell zweiten Schützen, in den Austausch gehen. Ich brauche in solchen Momenten das Vertrauen der Mannschaft", erzählte Polter nach dem Spiel ruhig. Seguin und alle Teamkollegen machte ihm Mut, Polter verwandelte den Elfmeter zum 4:3 (1:2)-Endstand.

Auch Polter hatte in den ersten 35 Minuten keinen guten Tag erwischt. Selten bekam er den Ball zugespielt - und wenn er ihn berührte, landete er schnell wieder beim Gegner. Doch trotz der Aussichtslosigkeit und der beiden Gegentore zum 0:2-Rückstand gab er nicht auf. "Für möglich halte ich immer alles. Diesen Glauben musst du haben und andere anstecken", sagte er. Den Schlüsselmoment zur Aufholjagd gab es seiner Meinung nach in der 37. Minute: "Das Raunen im Stadion, auch die Pfiffe nimmt man auf dem Platz wahr. Und dann kommt die Auswechslung von Tobias Mohr noch in der ersten Halbzeit - Tobi ist ein feiner Kerl, war in den vergangenen Wochen überragend. Das hat uns vielleicht den entscheidenden Ruck gegeben."

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Polter verkürzte mit seiner ersten Chance nach einem Pass von Paul Seguin auf 1:2. "Paul legt mir den Ball gut auf, in so einem Moment denke ich nicht nach. Ich habe eine Sicherheit in meinem Spiel, schieße in jedem Training 100 Mal aufs Tor", sagte Polter. Wenige Augenblicke später vergab er nach einem Querpass von Assan Ouedraogo die zweite Chance. Er verpasste den Ball um wenige Zentimeter. In der 79. Minute wurde er dann vom Magdeburger Daniel Heber per Wrestling-Griff umgerissen - Elfmeter und Rote Karte. "Der rennt mir voll hintenrein, ich konnte gar nicht anders als hinfallen", sagte er zu dieser Szene.

Polter gehörte zu den großen Gewinnern des Abends. Und deshalb dürfte er seinen Platz im Sturm auch nicht verlieren, wenn in einer Woche zum Spiel beim FC St. Pauli (Samstag, 20.30 Uhr/Sky und Sport 1) der zuvor glücklose Kapitän Simon Terodde zurückkehrt.