Gelsenkirchen. Schalke-Torwart Marius Müller wurde beim 4:3-Sieg gegen Magdeburg ausgewechselt. Ihm kamen die Tränen. Was er zu seiner Verletzung sagt.
Marius Müller wollte es erst gar nicht wahrhaben. Bei einem Abstoß kurz vor der Halbzeitpause verspürte der Torwart des FC Schalke 04 ein Knacken im Adduktorenbereich. „Ich hatte das Gefühl, das Schambein hat geknackt“, erzählte der 30-Jährige. „Weil ich mich sehr schwertue, aufzugeben, habe ich es danach noch einmal versucht, ich brauchte noch einen langen Ball, um ganz sicher zu sein, dass es wirklich nicht geht.“
Diesen langen Ball schlug er im Heimspiel gegen den 1. FC Magdeburg (4:3) in der 43. Spielminute – und schon wieder verspürte er Schmerzen. „Ich konnte den Ball zwar noch schlagen, aber nicht mehr so, wie ich es eigentlich hätte tun müssen“, sagte er. Für Müller war zu diesem Moment klar: Er konnte nicht weiterspielen, musste ausgewechselt werden. Also sank er zu Boden und ließ sich behandeln.
Schalke-Torwart Marius Müller muss Platz für Michael Langer machen
„Es wäre verantwortungslos gewesen, weiterzuspielen“, sagte der Torwart. „Es ist sehr bitter, aber gehört zu meinem Job dazu.“ Schon, weil er das Team nicht schwächen wollte, ließ er sich auswechseln und durch Michael Langer ersetzen. Eine Tatsache, die Müller im Herzen wehtat. „Es bedeutet mir einfach sehr viel, hier auf dem Rasen zu stehen“, erklärte er.
Als der Sommer-Zugang dann noch hörte, wie die Fans in der Arena seinen Namen riefen, übermannten ihn seine Emotionen und er weinte. „Dazuliegen und zu hören, wie das Stadion deinen Namen ruft, ist unglaublich. So etwas packt dich, da bist du mega gerührt“, beschrieb Müller seine Gefühle. „Einigen Zuschauern habe ich direkt in die Augen geschaut und die Reaktionen waren extrem krass. Das habe ich vorher noch nie erlebt. Ich war zu Tränen gerührt.“
Schalke-Torwart Marius Müller: Keine starken Schmerzen nach Abpfiff
Wie schwer die Verletzung des 30-Jährigen tatsächlich ist, ist noch offen. Am Sonntag oder Montag werden voraussichtlich MRT-Aufnahmen gemacht, um eine Diagnose zu stellen. Positiv stimmte Müller am Samstagabend allerdings, dass er nach Schlusspfiff keine starken Schmerzen verspürte – doch der Torwart weiß: Das kann auch am Adrenalin liegen, das der emotionale Abend und der 4:3-Sieg bei ihm freigesetzt haben.