Gelsenkirchen. Schalke 04 trifft am Samstagabend auf den offensivstarken 1. FC Magdeburg. Die Taktik: Sicherheit zuerst, wie Gerald Asamoah verriet.

Irgendwann hatte Marius Müller am Dienstagvormittag genug. Ein Gegentor hatte der Torwart des FC Schalke 04 hinnehmen müssen – und obwohl es nur ein Trainingsspiel war, brodelte Müller. „Meine Fresse“ rief er sehr laut, stauchte seine Vorderleute zusammen. Der Druck ist hoch bei den schwach in die Zweitliga-Saison gestarteten Schalkern – am Samstag (20.30 Uhr/Sport 1 und Sky) kommt der 1. FC Magdeburg.

Leitet Schalkes Lizenzspieler-Abteilung: Gerald Asamoah.
Leitet Schalkes Lizenzspieler-Abteilung: Gerald Asamoah. © firo

Das ist aus vielen Gründen ein spannendes Spiel: Die unsicheren Schalker (vier Punkte) treffen auf die selbstbewussten Magdeburger (elf Punkte), die inzwischen kritisch gewordenen Schalke-Fans stehen rund 10.000 euphorischen Magdeburgern gegenüber. Und drittens: Beim FCM spielen zwei Ex-Schalker eine entscheidende Rolle: Jason Ceka (ein Tor, zwei Vorlagen) und Luca Schuler (vier Tore, eine Vorlage). Beide spielten in der Saison 2020/21 für Schalkes U23 in der Regionalliga West, bekamen aber keine dauerhafte Chance bei den Profis. „Ceka zum Beispiel hat nicht so überzeugt bei uns, dass man hätte vorhersehen können, dass er in drei Jahren Stammspieler auf Schalke sein kann“, sagte Gerald Asamoah, Lizenzleiter der Schalker, ehrlich.

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Die Königsblauen, selbsternannter Aufstiegskandidat, werden aber wegen der offensiven Qualitäten der Magdeburger eine defensive Ausrichtung wählen. „Wir wollen kompakt stehen, den Gegner nicht ins Spiel kommen lassen, kein Halligalli spielen. Erst einmal geht es um Sicherheit. Es wäre fatal, wenn du gegen Magdeburg ein Tor kassierst, dann weiß man, was in der Arena passiert“, sagte Asamoah. Er meint damit: Pfiffe.

Schalke: Terodde zurück im Lauftraining

Einer, der von sich behauptet, diesen Druck aushalten zu können, ist Stürmer Sebastian Polter. Immer mehr deutet darauf hin, dass der 32 Jahre alte Angreifer Kapitän Simon Terodde im Sturmzentrum ablöst. Während Polter voll mitmischte, konnte Terodde wegen Schwierigkeiten mit der Wade nur Lauftraining absolvieren. Dass Terodde im Kader steht, ist zwar nicht undenkbar, aber ein Einsatz in der Startelf eher unwahrscheinlich. Polter sagt über die sich andeutende Chance selbstbewusst: „Ich bin überzeugt von mir und möchte nicht nur der Ersatz von jemandem sein. Dann wäre ich im Mannschaftssport falsch. Ich weiß, was ich kann.“ Die aktuelle Krise sei auch nur eine Ergebniskrise, so Polter. „Da ist keine Verunsicherung innerhalb der Mannschaft, dafür sind wir alle erfahren genug“, ergänzte er.

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Ein weiterer wichtiger Offensivspieler neben Polter und Terodde ist Kenan Karaman. Auch er drehte gestern Laufrunden. Eine Rückkehr ist bei Karaman aber erst im Oktober in Sicht. Er erholt sich von einem Muskelfaserriss in der Wade.