Gelsenkirchen. Sebastian Polter könnte am Samstag in der Startelf des FC Schalke 04 stehen, wenn der 1. FC Magdeburg kommt. Er wirkt sehr selbstbewusst.
Zusammen standen Sebastian Polter und Simon Terodde, die Konkurrenten um den Platz im Sturmzentrum des Zweitligisten FC Schalke 04, am Dienstagvormittag nur in einem kurzen Moment auf dem Platz. Polter verließ den Trainingsrasen als letzter Profi, nachdem er in einer Medienrunde einige Fragen beantwortet hatte, der angeschlagene Terodde betrat den Rasen, um einige Laufrunden zu drehen.
Ein paar freundliche Worte wechselten die beiden erfahrenen Stürmer, verändert hat sich ihr Verhältnis im Vergleich zur vergangenen Saison nicht, wie Polter auf Nachfrage dieser Zeitung erzählte: "Wenn sich ein Verhältnis verändern würde, nur weil man miteinander konkurriert, wäre man im Teamsport falsch. Jeder von uns gönnt dem anderen das Gute. Trotzdem möchtest du vor dem anderen spielen. Wenn Simon spielt und ich auf der Bank sitze, sage ich nicht: Ich wünsche ihm das Schlechteste. Das bin ich nicht, das ist Simon nicht."
Schalke: Risswunde warf Sebastian Polter zurück
Bisher lief es nur für Terodde gut: Etwas überraschend verlängerte er doch noch seinen Vertrag auf Schalke, wurde sogar zum Kapitän ernannt und erzielte in den ersten beiden Spielen zwei Tore. Polter aber wurde dreimal nur eingewechselt, fehlte in Braunschweig (0:1) und gegen Kiel (0:2) wegen einer Risswunde am Spann, über die er nun sagte: "Wenn du eine Schnittwunde über sieben Zentimeter hast, die mit fünf Stichen genäht werden musste, dann ist die Wundheilung besonders wichtig. Jetzt ist die Wunde zu, ich verspüre kein Problem mehr." Ein Zusammenprall im Training mit Torwart Ralf Fährmann hatte die Risswunde verursacht.
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Nun aber könnte Polter die Pole Position im Sturm erobern: Terodde blieb zuletzt dreimal in Folge torlos und ist zudem angeschlagen. "Ich brenne immer, egal wie viel Spielzeit ich bekomme. Aber ich möchte nicht der Ersatz sein. Wenn ich einen Mannschaftssport betreibe und nur Ersatz von etwas sein möchte, ist man falsch. Ich bin überzeugt von mir und möchte von Beginn an auf dem Platz stehen. Ich weiß, was ich kann. Ich habe viele Jahre auf dem Platz funktioniert", sagte er.
Einer, der Polter gerne in allen fünf Spielen dabeigehabt hätte, ist Gerald Asamoah, Leiter der Schalker Lizenzspieler-Abteilung. "Zuletzt hatte Simon die Nase vorn, aber wenn er nach 70 Minuten nicht mehr kann, brauchst du jemanden, der nachgucken. Und deshalb haben wir zum Beispiel gegen Kiel gemerkt, wie Polti uns fehlt. Er hätte seine Chance verdient, hat es in Ulm sehr, sehr gut gemacht", sagte Asamoah.
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Die sportliche Lage bewertet der 32 Jahre alte Stürmer gar nicht so negativ, obwohl Schalke erst vier Punkte geholt hat. "Wir haben eine Ergebniskrise, das ist das größte Problem. Wir durchlaufen etwas, wogegen man ankämpfen muss, wo man auch mal über eine Barriere gehen müssen. Das wussten wir, dass das auf uns zukommt. Da ist keine Verunsicherung innerhalb der Mannschaft, dafür sind wir alle erfahren genug", sagte er.
Schalke-Stürmer Sebastian Polter traf gegen Magdeburg doppelt
Mit dem kommenden Gegner 1. FC Magdeburg (Samstag, 20.30 Uhr/Sport 1 und Sky) hat er sehr gute Erfahrungen gemacht. In der Saison 2018/19 schoss er zwei Tore für Union Berlin - ein Doppelpack, der für Magdeburg den Abstieg in die 3. Liga bedeutete. "Es ist ein Heimspiel für uns und so sollten wir es angehen", sagte er. "Wir wollen eine Reaktion auf die letzten Ergebnisse zeigen. Ich schaue momentan gar nicht, wie die Tabelle ist."