Gelsenkirchen. Drei Schalke-Profis fehlen am Samstag wegen Muskelverletzungen. Kritik an seinem Training weist Trainer Thomas Reis vehement zurück.

Dass die Zahl der Spieler mit Muskelverletzungen gerade ungewöhnlich hoch ist, das weiß auch Thomas Reis, der Trainer des Zweitligisten FC Schalke 04.

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Wenn die Königsblauen am Samstag (13 Uhr/Sky) beim Aufsteiger SV Wehen Wiesbaden antreten, werden Dominick Drexler, Kenan Karaman und Bryan Lasme deshalb fehlen, das Trio hatte sich im Spiel bei Eintracht Braunschweig (0:1) verletzt. Zwischenzeitlich hatte auch Reservist Blendi Idrizi muskuläre Probleme. Ist Reis' Training falsch gesteuert oder gar zu hart?

Schalke-Trainer Thomas Reis beim Training.
Schalke-Trainer Thomas Reis beim Training. © firo

Das ist auf Schalke hinter vorgehaltener Hand aus Mannschaftskreisen zu hören. Diese Kritik wies Reis am Donnerstag aber vehement zurück. "Ich kann behaupten, dass meine Steuerung sehr gut ist", sagte Reis. "Man sollte schon in der Lage sein, 60 bis 90 Minuten pro Tag Training absolvieren zu können."

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Reis' Trainingswochen-Aufbau während einer Saison ist meist ähnlich: Am Tag nach einem Pflichtspiel haben die Profis stets frei, müssen erst zwei Tage danach wieder zum Gelände kommen - und dann erst am Nachmittag. Für alle gibt es eine Spielanalyse im Profileistungszentrum. Die Stammspieler absolvieren eine Krafteinheit in der Halle, die Ersatzspieler kommen zu einem kurzen Training auf den Platz. Auf diesen ruhigen Tag folgt meist ein anstrengender Hauptbelastungstag mit zwei taktischen Trainingseinheiten. Bis zum Spiel - ob nun am Freitag, Samstag oder Sonntag - gibt es dann je eine Einheit am Tag. Am Tag vor dem Anpfiff testet Reis die geplante Stammformation in einem Spiel Elf gegen Elf.

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Dass innerhalb von 14 Tagen vier Mann mit Muskelverletzungen ausgefallen seien, sei "sehr, sehr ärgerlich", sagte Reis. Er ergänzte: "Es gibt immer unterschiedliche Gründe - zum Beispiel eine Verletztenhistorie oder auch mal Wettergeschichten." Die Fitness-Werte der Spieler werden auf Schalke eng kontrolliert, und das mit verschiedenen Methoden - den Profis wird regelmäßig Blut abgenommen, es gibt verschiedene Übungen, die den Fitnesszustand belegen sollen. "Wir haben ein gutes System, auch wenn man das Gefühl hat, die Testungen funktionieren im Moment nicht so - sie haben schon funktioniert", sagte er.

Er habe mit der Mannschaft über die vermeintliche Kritik an zu hartem Training gesprochen. "Ich habe nicht eine Rückmeldung bekommen, dass ich das Training verändern muss", berichtete Reis und ergänzte schmunzelnd: "Oder dass wir nur noch eine halbe Stunde trainieren sollen."