Gelsenkirchen. Am ersten Spieltag stand Tobias Mohr noch in der Startelf des FC Schalke 04 - am dritten saß er auf der Tribüne. Was ist passiert?

Nicht viele Spieler des Zweitligisten FC Schalke 04 kamen am Dienstagnachmittag aus dem Profileistungszentrum, um auf dem Rasen zu trainieren. Während diejenigen, die am Sonntag in Braunschweig (0:1) lange auf dem Platz standen, im Anschluss an die Videoanalyse in die Gymnastikhalle gingen, standen nur die vier Torhüter, der zuletzt verletzte Cedric Brunner und die Profis, die auf der Bank oder Tribüne saßen, auf dem Platz. Darunter auch Tobias Mohr, 27 Jahre alt, ein großer Verlierer der ersten vier Pflichtspiele.

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Mohr stand im ersten Saisonspiel beim Hamburger SV (3:5) in der Startformation als Linksaußen. "Tobi hat eine Top-Vorbereitung gespielt, hat deshalb zurecht von Anfang an gespielt", lobte Sportdirektor André Hechelmann auf Nachfrage dieser Zeitung. Die Schalker konnten aber nicht überzeugen - Mohr wurde zum Beispiel nach 61 Minuten ausgewechselt.

Das blieb sein letzter Einsatz in der Anfangsformation - in den Spielen gegen Kaiserslautern (3:0) und im Pokal in Braunschweig (3:1, eingewechselt in der 82. Minute) saß er auf der Bank, wurde von Dominick Drexler verdrängt. Als Schalke in der Liga nach Braunschweig fuhr, saß Mohr nicht im Bus. Tribüne - die Höchststrafe! Gerade für Mohr, der in der Zweiten Liga einen Neustart plante, nachdem er in der Bundesliga-Abstiegssaison nicht überzeugt hatte.

"Eine Enttäuschung ist Tobi sicherlich nicht. Wir haben einen Kader, da haben mehr als elf Spieler den Anspruch zu spielen. Du musst dich jede Woche bewesein. Der Trainer entscheidet dann. Wenn die Trainingswoche nicht so gut war, kann es sein, dass der Trainer sagt: Er gehört nicht zu den ersten 11, 15 oder 18 Spielern. Das ist dann aber eine Entscheidung für das Spiel, für den Moment. Nun geht es wieder neu los", sagte Hechelmann.

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Und doch scheint festzustehen, dass Mohr nicht mehr der Allrounder auf der linken Seite ist, der sowohl in der Offensive als auch in der Abwehrkette spielen kann. Als Linksverteidiger spielte Mohr nur selten gut - und nun sucht Hechelmann extern einen Vertreter für den gesetzten Thomas Ouwejan. "Wir gucken uns auf der Position des Linksverteidigers um", sagte Hechelmann. Die Defensive müsse gestärkt werden.

Schalke-Sportdirektor Hechelmann: "Wir gucken uns alle Regale an"

Doch in welches Regal greift der Sportdirektor? "Wir gucken uns alle Regale an. Wir müssen aber realistisch bleiben. Es darf nicht passieren, dass du dich verrennst, dass du davon träumst, zum Beispiel einen neuen Moritz Jenz oder Ko Itakura zu finden, und dich dann an etwas hängst, was nicht umsetzbar ist", sagte Hechelmann. Es könne aber auch sein, dass noch Spieler Schalke verlassen? Wer? Sagte Hechelmann nicht.

Antworten gibt es spätestens in zehn Tagen. Dann endet die Transferperiode.

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