Braunschweig. Alles friedlich bei Schalke 04 nach dem 3:1-Pokalsieg in Braunschweig? Nicht bei Trainer Thomas Reis, der etwas loswerden musste.

Eigentlich hätte Trainer Thomas Reis vom FC Schalke 04 auch gnädig sein können. "Auftrag erfüllt, eine Runde weiter", sagte Reis nach dem 3:1 (2:1)-Erfolg seines Teams in der ersten Runde des DFB-Pokals beim Zweitliga-Rivalen Eintracht Braunschweig. "Das war ein offener Pokalfight mit dem glücklicheren Ende für uns. Wenn man fünf Torchancen hat und wieder drei Tore erzielt, ist man sehr effektiv gewesen", fügte Reis hinzu. Und doch war es ihm ein Bedürfnis, zwei Szenen anzusprechen, in denen er sich von Schiedsrichter Patrick Ittrich benachteiligt fühlte.

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Die erste Szene ereignete sich in der achten Minute. Nach einem Steilpass von Paul Seguin erwischte Simon Terodde den Ball hauchdünn vor dem Braunschweiger Torwart Ron Hoffmann und wurde von diesem dann klar gefoult. Logische Entscheidung: Elfmeter für Schalke beim Stand von 0:0. Doch Schiedsrichter Ittrich entschied auf Abseits, nachdem sein Assistent die Fahne gehoben hatte. Eine Überprüfung gab es nicht, in der ersten Pokalrunde gibt es den Videobeweis nicht. "Es war meiner Meinung nach und nach Ansicht der Fernsehbilder kein Abseits. Der Schiedsrichter hätte Elfmeter geben müssen", schimpfte Reis. "Das ist unglücklich gelaufen für uns." Nur vier Minuten später gerieten die Schalker in Rückstand, Anthony Ujah (12.) nutzte einen bösen Patzer von Schalkes Abwehrchef Timo Baumgartl. "Unachtsamkeit" nannte Reis das.

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In der 32. Minute, inzwischen hatte Kenan Karaman für Schalke zum 1:1 ausgeglichen (19.), foulte der bereits verwarnte Braunschweiger Kapitän Jannis Nikolaou im Mittelkreis den Schalker Lino Tempelmann heftig - eigentlich eine klare Sache. Auch für Thomas Reis: "Gibt es Gelb-Rot, dürfen sich die Braunschweiger nicht beschweren." Die Eintracht spielte sehr hart, foulte die Schalker insgesamt 22-mal. Ein hoher Wert. Und doch erzielte Paul Seguin vor der Pause (42.) nach schöner Kombination das Tor zur 2:1-Führung. "Beim 2:1 sieht man, welches Potenzial in der Mannschaft steckt, wenn Abstimmung und Laufwege stimmen", sagte Reis.

Schalke-Trainer Reis: "Wir sind noch nicht am Limit"

Die zweite Hälfte wurde erst in der Nachspielzeit so richtig spannend. Schiedsrichter Ittrich verwies den Braunschweiger Sebastian Griesbeck (90.+2) und Lino Tempelmann (90.+6) mit Gelb-Rot des Feldes. Dazwischen gelang Danny Latza (90.+4) das Tor zum 3:1-Endstand.

"Wir sind noch nicht am Limit", resümierte Reis. "Andere Zweitligisten sind in der ersten Runde ausgeschieden, wir bleiben im Lostopf. Das nehmen wir positiv mit."

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