Gelsenkirchen. Bryan Lasme ist Schalkes schnellster Spieler - und sogar der ganzen 2. Bundesliga. Den Pokal/Liga-Doppelpack-Gegner Braunschweig kennt er gut.

In Braunschweig hat Bryan Lasme in diesem Jahr schon gespielt – am 5. März war das, als er mit Arminia Bielefeld dort zum Zweitligaduell im Abstiegskampf antrat. 3:3 endete das Spiel, Lasme traf mit einem schmucklosen Abstauber zum Bielefelder 2:0. „Das wird hart“, sagte Lasme, der inzwischen für den FC Schalke 04 in der Zweiten Liga spielt, nach dem Training am Dienstag – aber das war der einzige Satz, der nicht uneingeschränkt positiv klang.

Ablösefrei kam der 24-Jährige nach dem Abstieg der Ostwestfalen, erhielt vom abgewanderten Marius Bülter (TSG Hoffenheim) die Rückennummer 11. Er ist zwar 1,94 Meter groß – aber trotzdem schnell, was die ersten beiden Spiele zeigten. Obwohl Lasme jeweils nur eingewechselt wurde, erreichte er ein Top-Speed von 35,97 km/h – kein Zweitligaspieler erreichte bisher einen besseren Wert. Einen 100-Meter-Lauf gegen Bundesliga-Top-Sprinter Alphonso Davies (Bayern) würde er nicht unbedingt verlieren. Selbstbewusst sagt er: „In unserer Mannschaft bin ich der Schnellste.“

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Doch seine Geschwindigkeit allein brachte ihm bisher keinen Stammplatz. Technisch hat er noch einige Schwächen, als ihm in einem Vorbereitungsspiel oft der Ball versprang, sprach Trainer Thomas Reis sogar von einer „Lederallergie“. Ein Wort, das Lasme schon wieder vergessen hat. In Bielefeld war er wegen schlechter Chancenauswertung ein Sündenbock für den Abstieg in die Dritte Liga gewesen, nun sagt er über die Chance auf Schalke: „Ich wollte unbedingt in Deutschland bleiben – ich mag die Liga, ich mag das Land.“ Und sein erstes Tor hat er schon erzielt – gegen Kaiserslautern mit einem Hammer unter die Latte zum 3:0-Endstand.

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Seine Stärken hat Lasme auf den offensiven Außenpositionen, wenn er viele tiefe Läufe bekommt. Das könnte ihm in Braunschweig einen Platz in der Startelf bringen. „Wir müssen überlegen, wie die Braunschweiger spielen: Spielen sie kompakt, gehen sie in die Offensive? Spielen sie offensiv, kann man Bryan bringen, weil er Platz braucht“, sagt Lizenz-Leiter Gerald Asamoah. Auch als zweite Spitze sei Lasme denkbar, so Asamoah: „Bryan ist ein Typ, den du auch vorne reinstellen kannst. Er kann auch um Simon Terodde herum spielen. Er bringt alles mit.“

Einen Platz in der Stammelf fordert Lasme nicht. Er benutzt lieber eine Floskel, er sei froh, wenn er der Mannschaft helfen könne. Viel lieber sprach er über sein Tor und den Jubel in der Arena: „Das war ein großartiges Gefühl.“