Gelsenkirchen. Hülsta ist als Nachfolger von Whitefield neuer Ärmelsponsor des FC Schalke 04. Warum der Deal vor allem in Stadtlohn für Diskussionen sorgt.
Einen neuen Hauptsponsor hat der FC Schalke 04 noch nicht gefunden - eine weitere Lücke hingegen gibt es seit einer Woche nicht mehr. Der Möbelhersteller Hülsta tritt die Nachfolge von Whitefield als Ärmelsponsor der Königsblauen an. Der Vertrag gilt bis 2026, bringt Schalke eine siebenstellige Summe pro Saison - schon seit März 2020 arbeiten S04 und Hülsta zusammen, die Kooperation wurde intensiviert.
Eine ganz normale Geschäftsbeziehung?
Ganz so einfach ist das in diesem Fall nicht. Und gerade in Stadtlohn im Münsterland, wo die Hülsta AG & Co. KG ihren Sitz hat, wird über den neuen Deal heiß diskutiert.
Die Geschäftslage bei Hülsta war schon länger angespannt, die durch die Inflation gestiegenen Preise bei einer Kaufzurückhaltung der Kunden verschlimmerten die Situation. Die Folge: Im Oktober 2022 gingen zwei der knapp 50 Gesellschaften in ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung. Später schloss Hülsta eines seiner zwei Werke. 229 der knapp 580 Mitarbeiter verloren laut Ruhr Nachrichten ihren Job. Die wirtschaftliche Situation habe diesen Schritt nötig gemacht, erklärte Geschäftsführer Dr. Thomas Knecht.
Wie passt das nun mit einem Millionen-Sponsoring im Profifußball zusammen? "Schalke-Partnerschaft und Eigeninsolvenz müssen voneinander abgekoppelt werden", sagte Knecht den Ruhr Nachrichten. Die Zusammenarbeit helfe Hülsta, "die Marke zu stärken und im Markt sichtbar zu sein". Sie gehöre zu einem "Mix an Maßnahmen".
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Seit 2020 kooperieren Schalke und Hülsta - als sogenannter "Interieur Partner" gestaltete Hülsta verschiedene Bereiche in der Arena wie das Hagedorns", die "Steiger Bar" und den "LaOla-Club" neu. Als der neue Deal publik wurde, sagte Schalkes Vorstandschefs Dr. Bernd Schröder: "Ich mich sowohl über das Logo auf dem Trikotärmel der Knappen als auch über die weiteren gemeinsamen Projekte in der Arena und der Schalker Geschäftsstelle." Auch Knecht sprach von "gegenseitigem Vertrauen" und "tollen gemeinsamen Projekten".
Auch der Vorgänger von Hülsta auf dem Schalke-Ärmel hatte finanzielle Sorgen. Ursprünglich hatte S04 einen Vertrag mit dem Bauunternehmer Harfid abgeschlossen, der aber ein Insolvenzverfahren eröffnete. Die Whitefield Group stieg als Mehrheitsgesellschafter ein und übernahm den Trikotärmel - aber nur bis zum Ende der abgelaufenen Saison.