Gelsenkirchen. An diesem Montag legt Schalke 04 wieder mit dem Training los. Die Neuzugänge sorgen für Euphorie. Doch nicht alles läuft bei S04 rund.
Seit dem Wochenende wird am Berger Feld wieder geschwitzt. Für die Profis des FC Schalke 04 standen am Samstag und Sonntag Leistungstests auf dem Programm. Denn obwohl die Zweitliga-Fußballer nach dem Abstieg einige Wochen Urlaub machen durften, mussten sie sich fit halten. Jeder bekam individuelle Trainingspläne, die dann in Eigenregie abgearbeitet wurden. Dabei war es den Spielern selbst überlassen, ob das am Strand oder im heimischen Garten passierte. Hauptsache, sie sind fit zum Vorbereitungsstart.
Nicht aufgegangen ist dieser Plan bei Ralf Fährmann. Der 34 Jahre alte Torwart wird an diesem Montag (11 Uhr) beim Trainingsauftakt im Parkstadion verletzt fehlen, er hat sich einen Muskelfaserriss in der Wade zugezogen. Vorerst wird der Ur-Schalker daher nur Laufeinheiten absolvieren können. Noch im Laufe der Vorbereitung soll Fährmann wieder ins Training einsteigen, sodass er pünktlich zum Saisonstart Mitte Juli wieder im Tor stehen kann. Trotzdem ist die Verletzung von Fährmann, der in der 2. Liga als Stammtorwart und Führungsspieler vorangehen soll, ein Dämpfer für die Aufbruchstimmung, die zuletzt in Gelsenkirchen herrschte.
Schalke-Transfer von Lasme perfekt, Ranftl hat den Klub verlassen
Denn eigentlich überschlugen sich bei den Schalkern zuletzt die positiven Nachrichten. Die jüngste Transfer-Offensive des Klubs ist beachtlich. Erst am Samstag unterschrieb Stürmer Bryan Lasme einen Vertrag bis 2027 in Gelsenkirchen. Der 24 Jahre alte Franzose kommt ablösefrei von Arminia Bielefeld und soll die königsblaue Offensive beflügeln. „Er bringt das mit, was wir haben möchten“, sagt Sportdirektor André Hechelmann über Lasme. „Power, Schnelligkeit, Dynamik, eine physische Komponente. Und er kann alle drei Positionen in der Offensive variabel spielen.“ In erster Linie soll er bei S04 allerdings auf den Flügelpositionen zum Einsatz kommen.
Lasme ist nach Ron Schallenberg (24, kommt vom SC Paderborn), Paul Seguin (28, kommt von Union Berlin) und Torwart Marius Müller (29, kommt vom FC Luzern) der vierte externe Neuzugang – und dabei soll es nicht bleiben, wie Sportdirektor Hechelmann betont hat. „Wir haben noch ein bisschen was vor. Die Mannschaft wird sich noch einen Ticken verändern“, kündigt der 38 Jahre alte Hechelmann an.
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Das neue Quartett wird am Montag erstmals öffentlich in Königsblau auftreten. Auf Reinhold Ranftl (31) werden sie dabei nicht mehr treffen, denn der Österreicher hat S04 inzwischen endgültig verlassen und bei Austria Wien unterschrieben. Auch Dries Wouters (26) wird nicht mehr auf Schalke trainieren und steht kurz vor einem Wechsel nach Belgien. Noch nicht wieder trainieren werden zudem die Nationalspieler Rodrigo Zalazar (Uruguay), Kenan Karaman (Türkei), Ibrahima Cissé (Mali U23) und Henning Matriciani (Deutschland U21).
Schalke-Zukunft von Bülter und Zalazar weiter offen
Auf dem Platz stehen wird dafür ein Profi, der Schalke eigentlich verlassen möchte: Marius Bülter. Der 30 Jahre alte Stürmer will nach seiner elf-Tore-Saison in der Bundesliga bleiben. Bei den S04-Verantwortlichen hat er seinen Wechselwunsch längst hinterlegt. Ihn zieht es zur TSG Hoffenheim, mit der die Schalker über einen Transfer verhandeln. Doch noch gibt es keine Einigung zwischen den Klubs. Vorerst soll Bülter daher weiter in Gelsenkirchen trainieren. Weiterhin ungeklärt ist auch die Zukunft von Spielmacher Rodrigo Zalazar, der ebenfalls größere Ambitionen hat als die 2. Bundesliga. Vor allem brasilianische Klubs buhlen um den 23 Jahre alten Uruguayer für den Schalke aber eine Ablöse von fünf Millionen Euro fordert – wie auch für Marius Bülter.
Ziel der Schalker ist, dass der Kader schnellstmöglich steht, damit sich das Gerüst der Mannschaft bis Mitte Juli einspielen kann – ob mit oder ohne Zalazar und Bülter.