Gelsenkirchen. Trotz des Abstiegs ist das Fan-Interesse an Schalke 04 groß. 40.000 Dauerkarten wurden verkauft - und es könnte ein Rekord geknackt werden.
Das oberste Ziel ist klar formuliert und lautet: „Wiederaufstieg“. Doch auf dem Weg dorthin könnte der FC Schalke 04 quasi nebenbei einen historischen Rekord aufstellen. Die Rede ist vom höchsten Zweitliga-Zuschauerdurchschnitt aller Zeiten. Diese Bestmarke hält seit neuestem der Hamburger Sportverein, der in der zurückliegenden Saison 53.529 Besucher pro Partie begrüßen durfte. Damit lösten die Hanseaten, die schon seit fünf Jahren dem Unterhaus angehören, den VfB Stuttgart ab. Die Schwaben hatten 2019/20 ihren eigenen Rekord auf 51.657 ausgebaut (zuvor: 50.423 in der Saison 2016/17).
Vor der am 28. Juli beginnenden Saison 2023/24 schielen nun die Königsblauen auf den Rekord. Die Schalker Verantwortlichen dürften schon aus finanziellen Gründen auf eine neue Zweitliga-Zuschauer-Bestmarke hoffen – auch wenn man das Thema von Vereinsseite bislang eher zurückhaltend kommentiert wird: „In der vergangenen Saison haben unsere Fans bewiesen, wie leidenschaftlich sie unsere Mannschaft unterstützen – sowohl zu Hause als auch auswärts“, erklärt Schalkes Leiterin Unternehmens-Kommunikation Alina Bolous. „Auch aus diesem Grund erwarten wir, dass wir bei den meisten Heimspielen des FC Schalke 04 mit einer Vollauslastung des Stadions im Heimbereich planen können.“
Schalkes Zuschauerschnitt: Auch Gästefans sind relevant
Im rund 6.000 Zuschauer fassenden Auswärtsfan-Sektor im Eck zwischen der Gegengeraden und der Südkurve ist dagegen mit stark schwankenden Auslastungszahlen zu rechnen. Während Traditionsvereine wie der Hamburger SV, Hannover 96 oder Fortuna Düsseldorf auch in der 2. Bundesliga das volle Kontingent an Gästetickets an den Fan bringen dürften, stehen hinter kleineren Klubs wie dem SC Paderborn sowie den Aufsteigern SV Wehen Wiesbaden und SV Elversberg gewisse Fragezeichen. Auch in der Zweitliga-Saison 2021/22 konnten Vereine wie der SV Sandhausen oder der 1. FC Heidenheim den Gästebereich nicht mal annähernd füllen.
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Dass die Knappen den Zweitliga-Zuschauerrekord damals nicht knacken konnten, lag jedoch vor allem an den teils rigiden Corona-Beschränkungen, die sich bis weit in die Rückrunde hineinzogen. Zur Erinnerung: Noch beim Heimspiel gegen Holstein Kiel am 19. Spieltag waren pandemiebedingt lediglich 750 Personen auf den Rängen zugelassen. So betrug der Zuschauerschnitt in der Veltins-Arena (62.271 Plätze) am Saisonende „nur“ rund 33.500. In den letzten vier Heimspielen jener Saison aber begrüßte der FC Schalke 04 fast eine Viertelmillion Besucher (im Schnitt weit über 59.000). Das war vermutlich ein Vorgeschmack darauf, was in der kommenden Spielzeit in der „Donnerhalle“ los sein könnte, wenn Königsblau wie erhofft um den Aufstieg mitspielt.
Schalke hat 40.000 Dauerkarten verkauft
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Eine verlässliche Größe ist auf Schalke auch weiterhin das Heer der Dauerkarteninhaber. Zwar gab es zuletzt, nach dem zweiten Bundesliga-Abstieg innerhalb von 24 Monaten, eine ganze Reihe von Kündigungen, doch das 17er-Abo für den Ligabetrieb ist bei den Fans weiterhin extrem begehrt – das beweisen die Verkaufszahlen in der Vorwoche. Binnen kürzester Zeit waren alle verfügbaren Dauerkarten vergriffen. „Die Nachfrage nach den Dauerkarten war riesig! Es ist ein tolles Gefühl, diesen Support unserer Fans zu spüren – wir hätten sicherlich ein Vielfaches der verfügbaren Tickets verkaufen können. Das macht uns stolz und lässt die Vorfreude auf die kommende Spielzeit steigen“, sagt der Vorstandsvorsitzende Bernd Schröder zum Verkaufserfolg. 40.000 Dauerkarteninhaber zählt Schalke nun wieder. Eine beeindruckende Zahl, von der viele Erstligisten nur träumen können.
Geht man zusätzlich von etwa 4.000 Gästefans im Durchschnitt aus, müsste Schalke „nur“ noch etwa 10.000 Tickets pro Partie im normalen Vor- bzw. Tagesverkauf absetzen, um den bisherigen Zweitliga-Zuschauerrekord auf 54.000 hochzuschrauben und den Hamburger SV, nach nur einem Jahr zu entthronen. Möglich scheint das allemal. Vielleicht verbuchen die Knappen ja sogar als erster Zweitligist weltweit mehr als 60.000 Zuschauer pro Heimspiel. Das wäre dann vermutlich eine Rekordmarke für die Ewigkeit.